Tägliche Meditationen
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Montag,
8. Juli 2024

Glaube, der Berge versetzt

8. Juli 2024

Montag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Kilian, Bischof, Glaubensbote, Märtyrer

Sabine Schmidt

Mt 9,18-26
In jener Zeit als Jesus redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Einführendes Gebet: Jesus, mein Gott, ich möchte so glauben wie der Synagogenvorsteher und die blutflüssige Frau. Aber so oft ist mein Glaube begrenzt, klein, nicht da, scheitert an meinem Erfahrungs- und Erwartungshorizont und an meinen Ängsten.

Bitte: Schenke mir einen Glauben, der Berge versetzt.

1. Dann wird sie wieder lebendig. Während die Jünger des Johannes Jesus fragen, warum seine Jünger nicht fasten und eine lange bildliche Antwort auf ihre Frage bekommen (Mt 9,14-17), kommt ein mit letztem Hoffnungsschimmer beseelter Vater angerannt, der den Umstehenden sicherlich kein Unbekannter ist. Er ist Synagogenvorsteher, und er befindet sich in einer furchtbaren Situation: Seine Tochter ist soeben gestorben. Doch der Vater ist ebenso entschieden: Er hat Jesus als Sohn Gottes erkannt und angenommen. Er weiß in seiner Trauer: Gott ist da und Gott macht lebendig. Auch seine Tochter. Was für ein Glaube!

2. "Nur den Saum deines Gewandes einen Augenblick berühr’n …" "… und die Kraft, die von dir ausgeht, tief in meinem Inner’n spür’n", so heißt es in einem zeitgenössischen christlichen Lied. Die verdichtete Stelle des Evangeliums führt uns, noch während Jesus auf dem Weg zur toten Tochter des Synagogenvorstehers ist, eine weitere Person vor Augen, die Jesus als Gottes Sohn erkannt hat. Eine Frau, die niemanden anfassen darf, weil sie nach jüdischem Verständnis unrein ist. Sie wagt sich an Jesus heran und wird geheilt. Ich möchte mich auch an dich heranwagen, Jesus, so wie ich bin, und Tag für Tag geheilt werden.

3. Geht hinaus! Im Haus des Synagogenvorstehers angekommen ist die Totenklage in vollem Gange. Wir können uns vorstellen, wie die (angestellten) Flötenspieler die Traueratmosphäre unterstützen, während die Frauen aus Familie und Nachbarschaft klagen und weinen. Am Bett selbst befindet sich sicherlich die liebende Mutter, die ihre Tochter aus ganzem Herzen beweint. Diese ernste Situation bewirkt jedoch nicht, wie man meinen könnte, dass die klagenden Menschen Jesu Worten Beachtung schenken. Im Gegenteil, sie lachen ihn aus! Also schickt sie Jesus weg; ja, die Jünger drängen sie sogar hinaus. Ihre Herzen stehen im krassen Gegensatz zu den Herzen des Synagogenvorstehers und der kranken Frau.

Gespräch mit Christus: Herr, in mir gibt es den aufrichtigen Wunsch, dir zu glauben und dich Berge versetzen zu lassen. Aber genauso gibt es in mir Widerstand, Angst, Menschenfurcht, ja sogar manchmal Häme dir gegenüber, weil ich deine Wege nicht nachvollziehen kann. Mach mein Herz frei, damit ich glauben kann wie der Synagogenvorsteher und die kranke Frau – über kulturelle und persönliche Erwartungen hinweg.

Vorsatz: Ich mache mir zu eigen, mehrmals am Tag das Stoßgebet "Jesus, gib mir einen Glauben, der aus Liebe zu dir Berge versetzt" zu beten.

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