Freitag,
24. August 2007
Das war noch lange nicht alles!
Freitag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Heiliger Bartholomäus, Apostel
P. Jason Brooks LC
Joh 1,45-51
Philippus traf Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die
Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs. Da sagte Natanaël zu ihm: Aus Nazaret? Kann
von dort etwas Gutes kommen? Philippus antwortete: Komm und sieh! Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und
sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit. Natanaël fragte ihn: Woher kennst du
mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.
Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! Jesus antwortete ihm:
Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen. Und er
sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und
niedersteigen sehen über dem Menschensohn.
Einführendes Gebet: Heiligster Vater, führe unsere Herzen zu dir. Bewahre in dem Licht deiner Wahrheit all jene, die du aus der Dunkelheit des Unglaubens befreit hast.
Bitte: Jesus, hilf mir, dich besser zu verstehen und mit dir vertrauter zu sein, so dass ich das Glück, dich mehr zu lieben, erfahren kann.
1. Ich sah dich zuerst. Gott kennt uns besser als wir uns selbst kennen. Er hat uns geschaffen; wir gehören ihm. Wir sind sein Volk, die Schafe seiner Herde. Gott ist unser liebender Vater und er weiß, was uns bewegt. Außerdem erschuf er uns aus einem bestimmten Grund. Er hatte einen genauen Plan im Sinn, als er unser Sein in dem Leib unserer Mutter zusammenfügte. Wir müssen im Gebet und durch Aufmerksamkeit auf seine Eingebungen, die uns von oben erreichen, herausfinden, was es ist, was er von uns möchte. Er kann jemanden schicken, uns zu rufen, so dass wir auf alles vorbereitet sein und das Unerwartete erwarten müssen. Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Er wird unkonventionelle Mittel nutzen, um unsere Aufmerksamkeit zu erlangen und uns seine Pläne zu offenbaren.
2. Du bist der Sohn Gottes. Jesus war nicht nur ein besonderer Prophet. Er war auch nicht nur ein Sozialreformer. Er war immer und wird immer der Sohn Gottes sein. Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Lasst euch nicht durch fremde Lehren aller Art irreführen (vergleiche Hebr 13,8-9). Offensichtlich hatten Jesus und Natanaël eine ganz eigene Begegnung unter dem Feigenbaum. Nathaniel wusste irgendwie, dass nur Gott hatte wissen können, was sich dort ereignete. Unser Herr ist so außergewöhnlich, und er kennt uns sehr gut. Indem er einer von uns wurde, war es ihm möglich, für uns und mit uns zu leiden. Daher können wir sagen, dass wir einen mitleidenden Hohenpriester haben. Christus weiß, wie schwer es ist, Mensch zu sein, aber er ist immer bei uns und möchte, dass wir in Gemeinschaft mit ihm leben.
3. Du wirst noch Größeres sehen. Es ist interessant, dass Jesus dies zu Beginn seines öffentlichen Auftretens sagt. Das zeigt, dass Jesus weiß, wie man mit einer Menschenmenge umgeht und wie man Menschen beeinflusst. Er weiß, wie er unsere Sehnsucht danach anspricht, große Dinge zu tun und ein Vermächtnis zu hinterlassen, das nicht vergessen wird. Wir können nicht vergessen, dass dasselbe Versprechen für jeden einzelnen von uns gilt. Wir alle haben Anteil am gemeinsamen Priestertum Christi (vergleiche KKK 1547). Dies ist ein besonderes Privileg, das es uns ermöglicht, die rettende Kraft der Gnade Gottes durch Gebet und Sakramente zu erlangen. Mit dieser Macht des Allmächtigen sollten wir niemals verzweifeln oder irgendetwas Böses fürchten. Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt (Phil 4,13).
Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte dich kennen, sogar so, wie du mich kennst. Bitte vermehre meinen Glauben in deine Vorsehung, fülle mein Herz mit einer unerschütterlichen Hoffnung auf deine Gnade. Lass mich dich lieben mit meinem ganzen Herzen, meiner ganzen Seele und mit all meiner Kraft.
Vorsatz: Ich will einen Schmerz oder eine Unannehmlichkeit, die ich heute erleide, für die Bekehrung von Sündern und die Rettung von Seelen aufopfern.