Tägliche Meditationen
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Dienstag,
24. März 2009

Gut gerüstet für den Kampf

Dienstag der vierten Woche in der Fastenzeit

P. Jeffery Jambon LC

Joh 5,1-16
Einige Zeit später war ein Fest der Juden und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein. Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh! Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat. Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen. Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh! Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh? Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große Menschenmenge angesammelt hatte. Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt. Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Daraufhin verfolgten die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich schaue gläubig auf dich, denn du bist unser aller Herr. Ich hoffe auf dein grenzenloses Erbarmen, denn ohne dich kann ich nichts tun. Ich will dich lieben wie es dir gebührt und komme daher zu dir in diesem Gebet, um dich zu trösten und dich durch diese gemeinsame Gebetszeit zu erfreuen.

Bitte:  Herr, hilf mir, demütig im Herzen zu sein, damit du mich heilen kannst.

1. Eine hartnäckige Krankheit. Der Mann im Evangelium war 38 Jahre lang krank. Seine Krankheit dient als Beispiel für ein Leben in Sünde. Bei Joh 2,16 lesen wir von einer dreifachen Krankheit: „...die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und das Prahlen mit dem Besitz...”. Doch auch eine 38 Jahre dauernde Krankheit entzieht sich nicht der heilenden Kraft Jesu. Er ist stärker. Das sollte uns Hoffnung machen, denn keine Krankheit, keine Sünde ‐ oder sündhaftes Leben ‐ ist so groß, dass Christus sie nicht heilen könnte. Wir müssen uns ihm nur mit demütigem und reumütigem Herzen zuwenden: „Herr, ich bin nicht würdig..., aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.”

2. Heilmittel. Für Christus ist nichts unmöglich. Er kann die Kranken heilen; er kann ihnen auch ihre Sünden vergeben, wie dem Gelähmten, der vom Dach herabgelassen wird (vgl. Mk 2,1-12). Der Kranke muss nur seine Schwachheit eingestehen ‐ und das tut er ausführlich, wie eine echte Beichte: Wie er versucht hat, in den Teich zu kommen, wie er bei diesem Versuch von einem anderen überholt wurde. Vielleicht wäre er ohne diesen genauen Bericht nicht geheilt worden. Er findet Erbarmen bei Jesus, weil er seine Schwäche zugibt und gleichzeitig seine Sehnsucht nach dem heilenden Bad im Teich. Das ist das richtige Mittel gegen alle unsere Krankheiten: Wir müssen so vor Christus hintreten, wie wir wirklich sind, mit allen unseren Schwächen, und so werden wir Erbarmen bei ihm finden.

3. Beharrlichkeit. Jesus sagt: „Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr.” Es wäre schade, wenn dieser Mann, der von Jesus tief berührt und geheilt wurde, danach ein Leben in Sünde führen würde. Das Evangelium scheint sagen zu wollen, dass Jesus ihn geheilt hat, damit er seine Zeit und Energie für das Reich Gottes einsetzt: Christus warnt den Kranken, dass es ihm, wenn er seine wiedererlangte Gesundheit missbrauche, schlechter gehen werde als vorher. Seine Heilung soll eine Bekehrung bewirken und aus ihm einen Verkünder des Gottesreiches machen. Das geschieht auch im Sakrament der Versöhnung: Nach der Vergebung sagt uns Christus: „Geh in Frieden und verkünde der Welt die wunderbaren Taten Gottes, der dir Rettung gebracht hat.”

Gespräch mit Christus:  Mein Jesus, den Mann am Teich von Betesda vor Augen danke ich dir, dass du mich befähigt hast, gegen ein Leben in Sünde zu kämpfen und das Gewand des „neuen Menschen” anzuziehen. Ich bin bereit, deinen Willen in Liebe anzunehmen, auch wenn das bedeutet, mir selbst zu sterben.

Vorsatz:   Ostern rückt näher, und so will ich demütig meine Sünden bekennen und Gottes heilende Gnade im Bußsakrament suchen.

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