Tägliche Meditationen
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Freitag,
5. September 2008

Keine Mühe scheuen

Freitag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Matthew Reinhardt, Gottgeweihtes Mitglied des Regnum Christi

Lk 5,33-39
Die Schriftgelehrten sagten zu Jesus: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken. Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten. Und er erzählte ihnen auch noch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Kleid ab und setzt es auf ein altes Kleid; denn das neue Kleid wäre zerschnitten und zu dem alten Kleid würde das Stück von dem neuen nicht passen. Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Denn der neue Wein zerreißt die Schläuche; er läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen. Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: Der alte Wein ist besser.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich: Hilf mir, fester an dich glauben. Ich vertraue auf dich: Hilf mir, fester auf dich zu hoffen. Ich liebe dich: Hilf mir, dich inniger zu lieben. Meine Sünden tun mir leid: Hilf mir, sie tiefer zu bereuen. (Gebet von Papst Clemens XI.)

Bitte:  Herr, mach meine Liebe zu dir wieder neu und gewähre mir die Gnade, diese Liebe jenen weiterzuschenken, denen ich heute begegne.

1. Missverständnis. In diesem Evangelium verstehen die Gesprächspartner Christi nicht den Unterschied zwischen seiner Lebensweise und jener der Pharisäer und der Jünger des Johannes des Täufers. Dieses Missverständnis hat vor allem zwei Gründe: Sie wissen nicht wirklich, wer er ist, und sie verstehen seine Sendung nicht. Wenn unser Herr weit weg von uns zu sein scheint, wenn seine Botschaft zu schwer in die Tat umzusetzen scheint, und wenn seine Pläne nicht mit unseren zusammenzupassen scheinen, müssen wir wieder ganz zurück an den Anfang gehen und uns neu bewusst machen, wer Jesus ist und welche Sendung er hat.

2. Keine Mühe scheuen. Wenn Sie schon einmal bei der Planung einer Hochzeit mitgeholfen haben, wissen Sie bestimmt, wieviel Arbeit damit verbunden ist, um sie erfolgreich zu gestalten. Manchmal gehen Monate oder sogar ein Jahr vorbei, bis die Kirche, der Priester, die Kleider, der Raum für das Fest, usw. ausgesucht sind. Oft wird keine Mühe gescheut, und das ist auch in Ordnung so, weil man bei einer Hochzeit die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau feiert, die eins werden, eine neue Schöpfung. In diesem Evangelium vergleicht Jesus seine Haltung mit der eines Bräutigams auf einer Hochzeit. Unser Herr will für seine neue Braut und seine Familie, die Kirche, keine Mühe scheuen. Mit diesem wunderschönen Vergleich will Christus seine Liebe zu den Aposteln, den Jüngern und allen Menschen, mit denen er während seines dreiunddreißig Jahre dauernden „Hochzeitsfestes” in Kontakt kam, zum Ausdruck bringen. Wenn wir nun diese Liebe Christi bei diesem Gebet erfahren, wollen wir ihm antworten, indem wir keine Mühe bei dem scheuen, was Christus von uns will.

3. Neue Weinschläuche. In den vergangenen Jahrhunderten gab es unzählige Männer, die als Bräutigam die Sendung hatten, ihre Braut zu lieben und für ihre Familie zu sorgen. Aber nur ein Bräutigam hatte die Sendung, die Welt von der Sünde zu retten und die Tür des Himmels für alle Menschen zu öffnen. Die Sendung Christi auf Erden war es, eine neue und frohe Zeit der Erlösung zu beginnen, indem er sich selbst mit der Menschheit verband. Das Neue seiner Botschaft passte nicht in die abgenutzten Strukturen der damaligen Zeit: Er gründete die „neuen Weinschläuche” der Katholischen Kirche. Als getaufte Katholiken nehmen auch wir teil an der Sendung Christi, Seelen zu retten und das Evangelium der ganzen Welt zu verkünden.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du bist mein bester Freund. Ich bin so glücklich über das, was du vor 2000 Jahren für mich am Kreuz getan hast. Du gibst mir so viel Hoffnung bei allen möglichen Schwierigkeiten, Missverständnissen und Verfolgungen. Der Gedanke, dass du über mir wachst, macht meinen Tag hell und gibt mir das Vertrauen, das ich brauche, um dein unermüdlicher Apostel zu sein.

Vorsatz:   Ich will heute den Kreuzweg als Sühne für die Sünden der Welt beten.

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