Tägliche Meditationen
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Freitag,
17. November 2017

Meine Sicherheit

Freitag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Gertrud von Helfta Ocist, Mystikerin
Hl. Hilda OSB, Äbtissin
Hl. Salome OSCI

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 17,26-37
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie es zur Zeit des Noach war, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein. Die Menschen aßen und tranken und heirateten bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging; dann kam die Flut und vernichtete alle. Und es wird ebenso sein, wie es zur Zeit des Lot war: Sie aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten. Aber an dem Tag, als Lot Sodom verließ, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und alle kamen um. Ebenso wird es an dem Tag sein, an dem sich der Menschensohn offenbart. Wer dann auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, soll nicht hinabsteigen, um sie zu holen, und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren. Denkt an die Frau des Lot! Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen. Ich sage euch: Von zwei Männern, die in jener Nacht auf einem Bett liegen, wird der eine mitgenommen und der andere zurückgelassen. Von zwei Frauen, die mit derselben Mühle Getreide mahlen, wird die eine mitgenommen und die andere zurückgelassen. Da fragten sie ihn: Wo wird das geschehen, Herr? Er antwortete: Wo ein Aas ist, da sammeln sich auch die Geier.

Einführendes Gebet: Jesus, ich sehne mich nach dir. Ich suche dich. Wenn du heute zu mir sprichst, sprich zu meinem Herzen. Manchmal sind deine Worte für meinen Verstand unbegreiflich. Ich will nur bei dir sein.

Bitte: Jesus besitze mich, so dass ich keine andere Sicherheit in meinem Leben habe, als dich allein.

1. Zur Zeit Noahs und Lots. Das Leben für die Menschen in der Zeit Noahs und Lots verging scheinbar, ohne dass sie einen Gedanken an das Warum und Wieso verschwendeten, ein Tag nach dem anderen. Jesus verurteilt nicht, dass die Menschen aßen und tranken. Er möchte nicht etwa sagen, dass wir endlich damit aufhören sollen. Es geht ihm um etwas viel Tieferes. Wie oft lebe ich mein Leben "einfach so dahin", ohne das Bewusstsein, Christ zu sein. Es ist kein Wunder, dass mich Katastrophen oder traurige Ereignisse überraschen, ja sogar schockieren. Lebe ich aber wirklich im Bewusstsein, Jesus zu gehören, wächst ein tiefes Gottvertrauen in mir, so dass ich Schicksalsschläge mit Vertrauen und Glauben leben kann.

2. Was soll ich tun? "Wer dann auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, soll nicht hinabsteigen (...). Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren!" Jesus will nicht, dass ich "Panik schiebe". Er sagt zu mir: Hab keine Angst, Christ zu sein. Hab keine Angst, für deine Überzeugungen einzustehen. Du kannst auf Erden deinen guten Ruf oder dein Leben verlieren, aber ich verspreche dir, du wirst das alles wieder zurückbekommen. Es gibt in unserem Leben keine Sicherheit, auf die wir dauerhaft bauen können, außer Gott selbst. Was soll ich also tun? – Mein Vertrauen auf Jesus bauen. Wenn ich auf dem Dach bin, dann soll ich nicht hinabsteigen und meine Sachen holen. Meine Sicherheit liegt in diesem Moment bei Jesus. Was auch immer auf mich zukommt, wenn Gott meine Sicherheit ist, werde ich mein Leben gewinnen.

3. Wo wird es geschehen? Die Jünger fragen, "wo" es geschehen wird und nicht "wann" und "warum". Daraufhin antwortet Jesus: "Wo ein Aas ist, da sammeln sich auch die Geier". Eine sehr geheimnisvolle Stelle. Manche sagen, es handle sich um einen verdeckten Hinweis auf die Eucharistie. Sie ist in dem Fall der "Leichnam", so wie wir "Fronleichnam" feiern, indem wir uns um den Herrn versammeln. Keine sehr schmeichelhaften Worte, die Jesus da wählt, doch schon bei Origenes steht das Aas für den getöteten Christus und die Adler werden als die Erwählten verstanden, die Christus von überall her zusammenholt.Recht sicher ist aber die Auslegung, dass bei der Ankunft Christi in Herrlichkeit die Frage nach dem "Wo" keine Rolle spielt, denn einfach überall, wo ein Aas ist, sammeln sich in Kürze die Geier – das ist jedenfalls ein sicherer Erfahrungswert für ein Volk, das das Leben in der Wüste kennt.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass du mir immer wieder sagen möchtest, dass ich keine Angst haben soll. Oft bleibe ich an äußerlichen Dingen haften, und interpretiere Geschehnisse vorschnell. Aber du sagst mir ja, dass du selbst meine Sicherheit bist.

Möglicher Vorsatz: Vielleicht kann ich heute darüber nachdenken, wo meine Sicherheiten sind. In der Altersvorsorge? Im Geld? In meinem Besitz? In anderen Menschen? Ich setze heute ein Zeichen dafür, dass Jesus selbst meine Sicherheit ist. Vielleicht, indem ich bewusst in schwierigen Momenten meines Tages sage, Jesus ich vertraue auf Dich! Oder indem ich mich von etwas, das mich abhängig macht, löse.

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