Tägliche Meditationen
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Samstag,
18. November 2017

Mein Vater

Samstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Odo von Cluny OSB, Abt
Hl. Philippine Rose Duchesne SC
Hl. Gerung OPraem

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 18,1-8
In jener Zeit sagte Jesus den Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?

Einführendes Gebet: Jesus, allezeit beten und nicht nachlassen. Das fällt mir nicht leicht, vor allem, wenn ich um etwas bitte und nichts sich zu ändern scheint. Ich weiß auch nicht, ob es mein Recht ist, das zu fordern. Eher muss ich wohl immer dazusagen: Dein Wille geschehe!

Bitte: Jesus, schreib tief in mein Herz, dass es mein Recht ist, dich anzurufen, wenn ich etwas brauche.

1. Der Richter. Er fürchtet sich weder vor Gott noch vor irgendeinem Menschen. Er wird von Jesus als ungerecht beschrieben. Er scheint wohl vieles für sich zu bestimmen. "Lange wollte er davon nichts wissen". Die Witwe kommt immer wieder und bittet ihn überzeugt darum, ihr Recht zu verschaffen. Der Richter will aber nichts von ihr wissen. Der Witwe wurde sicher ein Unrecht getan. Ungerecht behandelt zu werden, ist oft verletzend, vor allem dann, wenn derjenige nicht hilft, der es eigentlich tun sollte. Der Richter sieht das Unrecht nicht. Er will es nicht sehen. Er lässt sich aber doch erweichen, weil die Witwe ihm keine Ruhe lässt. Das konstante Bitten nervt ihn. Humorvoll erklärt Jesus, der Richter habe Angst, von der Witwe ins Gesicht geschlagen zu werden.

2. Die Witwe. Diese Witwe war eine standhafte Person. Wir wissen nicht, um welches Unrecht es geht. Sie könnte sich vielleicht selbst Recht verschaffen. Dass sie Feinde hat, ist jedenfalls klar. Sie wehrt sich aber mit Geduld auf dem Rechtsweg, kommt immer wieder zum Richter und bittet ihn um Hilfe. Sie lässt sich nicht abwimmeln, weil sie sich im Recht weiß. Sie vertraut, hofft und bleibt standhaft. Am Ende erweist sich der Richter als schwächer.

3. Gott. "Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern?" – fragt Jesus. Er nennt den Richter ungerecht. Wenn schon der Richter, der ungerecht ist, schließlich handelt, wie könnte Gott, der gerecht ist, etwa nicht handeln? Gottes Herz ist nicht nur gerecht, sondern auch barmherzig. Allen seinen Auserwählten, besonders denen, die ihm angehören, seinen Getauften, wird er zu ihrem Recht verhelfen. Gehe ich also ins Gebet zu Gott mit dem Glauben, dass er mir helfen wird, weil er mein Vater ist?

Gespräch mit Christus: Vater, ich komme zu dir und möchte dich preisen und anbeten. Ich glaube, dass du mich immer erhören wirst.

Möglicher Vorsatz: Heute bitte ich meinen Vater im Himmel wieder um etwas, worum ich ihn schon oft gebeten habe. Doch heute mit dem Glauben, dass er mich erhören wird. Ich vertraue ihm, weil er mein Vater ist.

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