Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
13. Dezember 2007

Der Kampf des Christen

Donnerstag der zweiten Woche im Advent
Hl. Luzia, Jungfrau, Gedenktag

P. Jason Smith LC

Mt 11,11-15
Jesus sagte zu der Menge: Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er. Seit den Tagen Johannes' des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan; die Gewalttätigen reißen es an sich. Denn bis hin zu Johannes haben alle Propheten und das Gesetz über diese Dinge geweissagt. Und wenn ihr es gelten lassen wollt: Ja, er ist Elija, der wiederkommen soll. Wer Ohren hat, der höre!

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.

Bitte:  Herr Jesus, hilf mir, mich zu überwinden, wenn ich es am meisten notwendig habe.

1. Gerechtfertigte „Gewalt”. Hat Christus Gewalt gepredigt? War er nicht Friedensstifter, sanftmütig und demütig von Herzen? In Wirklichkeit benutzt Christus diesen bildhaften Ausdruck, um den ernsthaften Einsatz zu betonen, den es braucht, um in sein Reich einzutreten. Richtig verstanden gehören „Gewalt”, Demut, Sanftmut und Frieden zusammen. Sanftmut bedeutet, seine Talente in den Dienst Gottes zu stellen. Demut bedeutet, die Wahrheit anzuerkennen, ein Geschöpf Gottes zu sein, das somit seinen Willen erfüllen soll. Ein Friedensstifter zu sein bedeutet, immer das Gute im anderen zu suchen. Nur der „Streitbare”, das heißt jener, der kämpft, um alle Hindernisse, die ihn von Gott trennen können, zu überwinden, kann hoffen, das Reich Gottes an sich zu reißen.

2. Kampf im Gebet. Wann haben wir das letzte Mal gehört, dass wir ein streitbares Gebetsleben haben sollten? Ich wette, noch nie. Im Gebet müssen wir uns aber Gewalt antun. Versuchen wir nur zum Beispiel, bestimmte Zeiten des Tages für das Gebet, und nur für das Gebet, zu reservieren. Wie schnell denken wir dann beim Gebet an all das, was wir an diesem Tag vorhaben. Wie schnell sind wir gerade dann müde, wenn wir beten wollen. Wie schnell tauchen Zerstreuungen und Ausreden auf. Und wie lange müssen wir manchmal warten, bis unsere dringendsten Bitten erhört werden. Das Gebet ist ein Kampf. Es erfordert ernsthafte und andauernde Anstrengung. Wer Ohren hat, der höre.

3. Der Kampf gegen die Mittelmäßigkeit. Im Sport heißt es oft: dabei sein ist alles. So ist es auch gut, der Letzte im Himmelreich zu sein. Das heißt nun aber nicht, dass wir uns damit zufrieden geben sollen. Wir wollen auch im Glauben die Besten sein! Kein Geschäftsmann ist glücklich, wenn seine Aktien am Aktienmarkt fallen. Kein Künstler arbeitet nicht ständig daran, seine Fähigkeiten zu verbessern. Um die Mittelmäßigkeit im Leben eines Christen zu überwinden, ist eine Haltung des Kampfes notwendig. Überlassen wir die Mittelmäßigkeit den Stubenhockern. Wir sind gerufen, die Größten im Himmelreich zu werden.

Gespräch mit Christus:  „Christus: Bereite dich darauf vor, größere Leiden zu erdulden. Es ist nicht alles verloren, wenn du dich öfters in Bedrängnis oder schwerer Versuchung fühlst. Ein Mensch bist du ja, nicht Gott! Fleisch bist du, nicht Engel. Wie solltest du stets im gleichen Stande der Tugend verharren können, wenn dies schon im Paradies nicht anzufinden war? Ich erhebe jene, die sich ihrer Schwäche bewusst sind. Jünger: Herr, Lob sei deinem Wort; denn es schmeckt meinem Munde süßer als Honig. Was würde ich in meinen Nöten tun, wenn du mich nicht stärken würdest?” (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kap. 57,3 und 4).

Vorsatz:   Ich will heute kämpfen, um in meinem Gebetsleben disziplinierter zu sein.

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