Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
12. Dezember 2007

Ave Maria!

Mittwoch der zweiten Woche im Advent
Unsere liebe Frau von Guadalupe

P. Jason Smith LC

Lk 1,26-38
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.

Bitte:  Maria, ich bitte dich, mir die Gnade zu erlangen, zu Gott wie du immer „Ja” zu sagen.

1. Der Engel des Herrn. Nur wenige wissen, dass das GPS-System eigentlich im Jahre 1239 erfunden worden ist. Es zeigte zwar nicht die Richtung an, aber es half den Menschen, sich auf das zu konzentrieren, was wichtig ist. Jeden Morgen, Mittag und Abend, auf dem Land oder in der Stadt, läuteten die Glocken zum Engel des Herrn, dem Gebet, das uns die Botschaft des Engels an Maria in Erinnerung ruft. Es ist sehr gut, dieses schöne Gebet am Anfang, in der Mitte und am Ende des Tages zu wiederholen, denn es bringt sehr schön zum Ausdruck, dass unser ganzes Leben auf die Menschwerdung konzentriert sein sollte. Das Läuten des Angelus lädt uns auch dazu ein, das „Ja” Mariens am Morgen, am Mittag und am Abend des heutigen Tages nachzuahmen. Wenn wir den Angelus den Tag hindurch beten und unsere Herzen Gott zuwenden, vermeiden wir, auf der Pilgerfahrt in den Himmel in die Irre zu gehen.

2. Ja, Herr! Wollen wir die Welt verändern? Eine demütige Magd aus Nazareth tat es. Nachdem der Engel Gabriel sie verlassen hatte, veränderte das „Ja” Mariens die Heilsgeschichte. Es veränderte auch unser Leben. In unserem Ringen, Gottes Willen für uns zu erkennen, vergessen wir vielleicht die weitreichenden Folgen unseres „Ja” zu Gott. Sind nicht auch wir ein Bindeglied in Gottes Plan? Unser „Ja” ist nicht gleichgültig. Ein „Ja” zu Gott verändert immer das Leben. Ein „Nein” ? Nun, es ist besser, positiv zu bleiben und mit Gott großzügig zu sein. Wenn wir betrachten, wie der Engel Gottes Botschaft Maria überbringt, wollen wir auch über die weitreichenden Folgen unseres eigenen „Ja” nachdenken. Es kann die Welt verändern.

3. Engel in unserem Leben. Immer wenn wir die heilige Schrift lesen, ist Christus in unserem Leben präsent, weil er in seinem geschriebenen Wort präsent ist. Das Wort „Engel” kommt vom griechischen Verb ”angelos” und bedeutet „senden”. Engel sind gesandt, um Gottes Wort zu überbringen. Manchmal schickt uns Gott in den Menschen um uns herum „Engel” (Botschafter), auch wenn wir das oft erst merken, wenn es schon geschehen ist. Wir wissen aber, dass die heilige Schrift das Wort Gottes ist. Wenn wir das Wort Gottes mit einem offenen Herzen lesen, sind wir wie Maria, als sie die Botschaft des Engels hörte. Wenn wir die heilige Schrift zu einem Bestandteil unseres Lebens machen, kann man sagen, dass das Wort in uns „Fleisch” annimmt. Wir ahmen Maria nach, die Gottes Wort angenommen hat, und die sich selbst hingegeben hat, um Gottes Plan zu erfüllen.

Gespräch mit Christus:  „Sieh, mein Gott und mein Alles! Was will ich mehr und was kann ich Seligeres verlangen? Du Wort voll süßer Lieblichkeit ‐ doch nur für den, der das Wort liebt, nicht die Welt, noch die Güter der Welt” (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kap. 34,1).

Vorsatz:   Ich will heute den Engel des Herrn am Morgen, am Mittag und am Abend beten.

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