Tägliche Meditationen
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Dienstag,
11. Dezember 2007

Auf den Schultern des guten Hirten

Dienstag der zweiten Woche im Advent

P. Jason Smith LC

Mt 18,12-14
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte? Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.

Bitte:  Herr, schenke mir die Demut, die ich brauche, um dir nachzufolgen.

1. Der Gute Hirte. Kinder fühlen sich in den Armen ihrer Eltern sicher. Dort finden sie Liebe, Fürsorge und Sicherheit. Die frühen Christen wussten das sehr gut. Sie empfanden dieselben Gefühle für Christus, welche Kinder für ihre Eltern empfinden. Eines der ersten Bilder, welches sie gebrauchten, war das vom Guten Hirten: eine Statue eines noblen jungen Mannes, der ein Lamm auf seinen Schultern trägt. Sie drückt das vollkommen aus, was jeder Christ in Christus findet: Liebe, Fürsorge und Sicherheit. Christus als der Gute Hirte nimmt uns auf seine Schultern und rettet uns aus der Gefahr, er bringt uns auf grüne Weiden, wo wir die wahren Quellen des Friedens und des Glücks finden, nach denen wir uns sehnen.

2. Demütige Schafe. Wenn Christus nun unser Hirt sein soll, müssen wir anerkennen, dass wir seine Schafe sind. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass wir Christus nachfolgen, wo immer er uns hinführt. Es bedeutet, dass wir seine Autorität über unser Leben annehmen. Es bedeutet, dass wir unsere Häupter demütig beugen und akzeptieren, dass wir zu Christus gehören. Durch das Lehramt der Kirche führt er uns auf gute Weiden. Nur so können wir erfahren, welche Freiheit und welche Freude es ist, auf die Schultern des guten Hirten gehoben zu werden.

3. Wir sind ein Teil von Christi Herde. Schafe sind interessante Kreaturen. Ohne Hirten wandern sie ziellos umher. Sie fressen auf jeder Weide und trinken aus jedem Teich. Der Hirte weiß, wo Wölfe lauern und welche Wasser vergiftet sind, und er schützt die Schafe vor allen diesen Gefahren. Wie verlockend sind doch manche Teiche dieser Welt! Die Versuchung wäre keine Versuchung, wenn sie nicht verlockend wäre. Der gute Hirte sagt uns aber: „Nein, trink nicht aus diesem Teich. Er wird deinen Glauben und deine Würde zerstören; er wird dir nicht den Frieden und das Glück bringen, nach dem du suchst.” Wir wissen sehr wohl, wo die vergifteten Teiche in unserem Leben sind, und unsere erste Reaktion wird sein, uns wie das weggelaufene Schaf zu verstecken. Am Schluss sind wir aber dankbar, wenn der gute Hirte uns findet und wir lassen es gerne zu, in Sicherheit gebracht zu werden.

Gespräch mit Christus:  „Jünger: Herr, wie oft soll ich von mir lassen, und in welchen Dingen soll ich mich meiner entäußern? Christus: Stets und zu jeder Stunde, im Kleinen genau wie im Großen. Nichts nehme ich aus, entblößt von allen Dingen, so will ich, dass man dich finde. Wie sonst könntest du mein sein und ich dein, wenn du dich nicht innen und außen von allem Eigenwillen frei machtest?” (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kap. 37,3).

Vorsatz:   Ich will für jene Schafe ein Opfer bringen, die die Herde des Guten Hirten verlassen haben.

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