Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
24. Oktober 2007

Bereitet den Weg

Mittwoch der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Jason Wallace LC

Lk 12,39-48
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen? Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen.

Einführendes Gebet:   Gott, unser Vater, du hast mich geschaffen, um dich zu verherrlichen. Ich bete darum, dass du mir auf meinem Weg in dein Reich immer gegenwärtig bist. Hilf mir, ein unermüdlicher Apostel zu werden, der dir dient, indem er anderen dient.

Bitte:  Herr, schenke mir die Gnade, deine Freundlichkeit und deinen Willen zu erfahren.

1. Die wahre Begegnung. Als einer meiner Freunde von seiner Mutter dabei ertappt wurde, wie er unerlaubt etwas gegessen hat, wurde er dafür getadelt. Er sagte: „Wenn ich gewusst hätte, dass du mich siehst, hätte ich es nicht gemacht.” Wie oft handeln wir so mit Gott? Wir bereiten nicht wirklich den Weg für ihn; wir versuchen, ein Hintertürchen zu finden und bestimmen eigene Grenzen für das, was Sünde ist, und was nicht. Wir meinen, bereit zu sein bedeutet eine Art Spiel, bei dem man die Sünde vermeiden soll, aber sich jeden Wunsch bis zum Limit der Sünde erfüllen kann. Die wahre Begegnung ist kein Spiel, sondern sie fragt: „Wie kann ich Gott mehr lieben, wie kann ich sein Freund werden? Was gefällt Gott, was gefällt ihm nicht? Was wünscht sich Gott von mir?”

2. Der Wille des Herrn. „Dein Wille geschehe.” Wir beten diese Worte jeden Tag. Wir wissen, dass wir uns heiligen, wenn wir Gottes Willen erfüllen, wie oft aber wenden wir uns von diesem Willen ab, weil wir unseren Herrn nicht mehr im Blickfeld haben, so wie der Knecht. Das Gebet ist das Mittel, um mit dem Willen des Vaters vereint zu bleiben. Das Gebet hält uns in Verbindung mit Gott, schafft Einheit unter Personen und gibt uns die Kraft, seine Gegenwart in unserem Herzen zu bewahren. Wenn wir seine Gegenwart in unserem Herzen und unserem Geist nicht jeden Tag erneuern, tendieren wir dazu, diesen Platz mit anderen Bildern und Idolen zu füllen und werden dadurch immer lauer. Unseren sündhaften Neigungen werden sich verfestigen, und das kann zu den schlimmsten Sünden führen.

3. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel verlangt werden. Gott wird von uns nur so viel verlangen, wie er uns gegeben hat. Gott hat jedem Menschen viele schöne Gaben gegeben. Er hat sie uns gegeben, damit wir mit ihm zusammen arbeiten und mithelfen, dass andere unseren Herrn kennenlernen, ihn lieben und ihm dienen, und so seine Liebe die ganze Menscheit erreicht. Nutze ich die Qualitäten, die Gott mir gegeben hat, um sein Reich auszubreiten? Ich werde dafür Rechenschaft geben müssen, wie ich Gottes große Gaben genutzt habe.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, hilf mir, heilig zu werden ‐ was ja nichts anderes ist, als dein Wirken in meiner Seele anzuerkennen und es zur Vollendung zu führen. Du hast mir viel gegeben und ich weiß, dass es meine Aufgabe ist, es anderen weiterzugeben.

Vorsatz:   Ich will heute eines meiner Talente nutzen, um jemandem zu helfen.

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