Tägliche Meditationen
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Montag,
1. Oktober 2018

Wahre Größe

Hl. Theresia vom Kinde Jesu (Thérèse von Lisieux) OCD, Kirchenlehrerin
Gedenktag

Hl. Remigius, Bischof
Hl. Gieselbert
Hl. Werner OPraem

Br. Daniel Flores Mondragon LC

Lk 9,46-50
In jener Zeit kam unter den Jüngern die Frage auf, wer von ihnen der Größte sei. Jesus wusste, was in ihrem Herzen vorging. Deshalb nahm er ein Kind, stellte es neben sich und sagte zu ihnen: Wer dieses Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß. Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen dir nachfolgt. Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.

Einführendes Gebet: Herr, du bist mein Vater, ich liebe dich von ganzem Herzen. Hilf mir zu erfahren, wie wunderbar es ist, dass ich dich meinen Vater nennen kann.

Bitte: Herr, schenke mir ein demütiges und sanftes Herz wie das deine!

1. Wer ist der Größte? Das ist eine sehr natürliche und häufig gestellte Frage in einer Welt, wo Wettbewerb und Konkurrenzkampf auf der Tagesordnung stehen; wo kein Unterschied zwischen Sein und Tun gemacht wird. Man kann sich die Apostel gut vorstellen: Starke, mutige Männer, die daran gewöhnt waren, hart zu arbeiten und von denen jeder der Größte sein wollte. Wie oft versuche ich, mich hervorzutun oder vorzugeben, jemand zu sein, der ich eigentlich gar nicht bin, nur um ein bisschen größer zu erscheinen! Wie oft habe ich geliebte Dinge und Menschen übergangen, um in der Meinung der Welt zu wachsen! Der Wunsch, groß zu sein, ist an sich gar nicht schlecht, da wir ein Abbild Gottes sind. Er hat uns für große Dinge erschaffen. Die Frage ist: Vor wessen Augen will ich groß sein? Was sind meine Sehnsüchte? Wenn ich wirklich in Gottes Augen wachsen will, muss ich vor ihm und vor mir selbst ehrlich sein. Er kennt schon alles, was ich im Herzen trage und hat selbst noch bessere Pläne. Doch ohne meine freie Einwilligung kann er sein Werk nicht beginnen.

2. Klein sein. Was bedeutet es eigentlich, klein zu sein? Zur Klärung der Frage stellte Jesus ein Kind in die Mitte. Jesus empfiehlt uns damit eine kindliche Haltung für unser Verhalten, vor allem im geistlichen Sinne. Er bittet mich um großes Vertrauen und Glauben, damit ich ihn in all den verschiedenen Lebensumständen in meinem Nächsten erkennen kann. Er bittet mich um das gleiche Vertrauen und den gleichen Glauben, die Maria befähigten, "fiat" (es möge geschehen) zu sagen. Er ist ein gütiger und liebender Vater, der das Beste für mich will. Er will, dass ich großzügig bin. Er bittet mich darum, alles, was ich bekommen habe, ihm anheimzustellen.

3. Hindert ihn nicht. Hindert ihn nicht, das heißt, ich soll in meiner Offenheit wachsen. Dass mir etwas nicht gefällt, heißt nicht, dass es schlecht ist. Ich soll immer wieder lernen, dass Gottes Wege nicht meine Wege sind und dass seine Pläne größer sind und weiter reichen als die unseren. Ich brauche mehr Vertrauen, um seinen Weg zu gehen, besonders, wenn ich nichts erkennen kann.

Gespräch mit Christus: Ich danke dir so sehr, dass du mich bedingungslos liebst. Besonders, dass du mich zur Einheit mit dir rufst. Hilf mir, wenigstens ein bisschen zu begreifen, was es bedeutet und mit sich bringt, dass ich dein Kind bin. Hilf mir, dieser Würde zu entsprechen.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich jemanden aus Nächstenliebe loben.

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