Tägliche Meditationen
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Samstag,
21. Mai 2022

Ich bin nicht von dieser Welt

Samstag der fünften Woche der Osterzeit
Hl. Hermann Josef von Steinfeld, Ordenspriester, Mystiker

Br. Andres Poblete LC

Joh 15,18-21
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet: Nimm hin, Herr, und empfange meine ganze Freiheit, mein Gedächtnis, meinen Verstand und meinen ganzen Willen, alles, was ich habe und besitze. Du hast es mir gegeben; dir, Herr, gebe ich es zurück. Alles ist dein, verfüge darüber ganz nach deinem Willen. Gib mir deine Liebe und Gnade, denn sie genügen mir. (Hl. Ignatius)

Bitte: Ich bitte dich, Jesus, um die Gnade, immer mehr ganz dein zu sein, und um den Mut, vor der Welt auf diese Weise Zeugnis von dir abzulegen.

1. Jesus hat mich auserwählt. Mit meiner Taufe hat Jesus mich zu einem Kind Gottes gemacht, zu einem Glied seines Leibes. Aufgrund dieses liebevollen Rufs, ein Glied seines Leibes, der Kirche, zu sein, gehöre ich nicht mehr der Welt, sondern Jesus.

2. Die Welt versteht diesen Ruf nicht. Wenn Johannes in seinem Evangelium von der Welt spricht, meint er damit jene Haltung und Sichtweise, die diese Erde zu ihrem letzten Ziel und zur einzigen existierenden Realität erklärt. Deshalb versucht die Welt, den Sinn des Lebens im Erfolg, im Vergnügen, im Geld, in der Macht zu finden, da ja mit dem Tod alles aufzuhören scheint. Das ist der Grund, warum die Welt die Jünger Christi nicht versteht und sie hasst, denn sie denken anders. Sie lieben selbst im Leiden noch und finden darin Erfüllung, mit dem Blick auf Christus. Sie sind Menschen des ewigen Lebens, die alle Menschen lieben wollen, weil sie Gott in ihnen erkennen.

3. Vertrauen auf Jesus. Jesus warnt mich davor, dass dieser Hass der Welt den Jüngern Verfolgung einbringen wird. Vielleicht ist es für mich heute keine blutige Verfolgung, aber es gibt eine subtile Verfolgung in der Gesellschaft, die mich unter Druck setzt, um meine Denkweise zu ändern; es gibt Ausgrenzung, wenn ich soziale Spannungen nicht akzeptiere, manchmal sogar Ablehnung von Freunden und von der Familie. Aber Jesus lädt mich ein, auf ihn zu schauen und Vertrauen zu schöpfen, denn "Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun".

Gespräch mit Christus: Du weißt, Jesus, wie sehr ich dich brauche. Meinen Glauben zu bezeugen, ist heute schwierig. Manchmal schäme ich mich, öffentlich zu sagen, dass ich dich liebe, dass ich mit dir rede. Aber genau in diesen Momenten bist du mir am nächsten. Lass mich für alle Menschen eine Brücke sein, über die dein Licht und deine Liebe zu ihnen gelangt.

Vorsatz: Ich werde eine Kapelle besuchen und für alle verfolgte Christen beten.

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