Tägliche Meditationen
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Freitag,
20. Mai 2022

Die größte Liebe

Freitag der fünften Woche der Osterzeit
Hl. Bernhardin von Siena, Ordenspriester

Br. Andres Poblete LC

Joh 15,12-17
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander!

Einführendes Gebet: Ein Freund möchte Zeit mit seinem Freund verbringen, möchte mit ihm reden, und deshalb hast du, Jesus, mich zu dieser Meditation eingeladen. Du, mehr als ich und mehr als jeder andere auf der Welt, willst mit mir zusammen sein. Du hast mich dazu erwählt, dein Freund zu sein, um allen Menschen deine Liebe zu bringen.

Bitte: Du hast gesagt, es "wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet". Ich bitte dich, Jesus, gib mir die Gnade, so zu lieben wie du liebst, besonders jene Menschen, die zu lieben mir am schwersten fällt.

1. Jesu Freunde. Gott ist dem Menschen nicht fern. Doch er ist nicht nur Fleisch geworden aus bloßer Solidarität, sondern er nennt mich seinen Freund. Jesus möchte eine persönliche Beziehung zu mir haben. Der allmächtige, ewige Gott, der Schöpfer des Universums, nimmt mich wahr, liebt mich und möchte mit mir als seinem Freund sprechen.

2. Die einzige Bedingung für die Freundschaft mit Jesus. Es ist selten, dass ein Freund jemandem, der sein Freund sein möchte, Bedingungen stellt. Aber Jesus stellt mir eine Bedingung, damit ich sein Freund sein kann. Diese einzige Bedingung ist, dass ich auf seine Liebe antworte, indem ich seine Gebote befolge, die sich im Gebot der Liebe zusammenfassen lassen: "Liebt einander, wie ich euch geliebt habe." Die Liebe ist das Einzige, was Jesus von seinen Freunden verlangt, und gerade in der Liebe liegt das Geheimnis des Glücks und der Erfüllung.

3. Eine Freundschaft, in der man nichts verbirgt. Wenn Christus in dieser Beziehung etwas von mir verlangt, dann nur weil er sich mir schon voll und ganz hingibt, insbesondere durch seinen Tod am Kreuz. Jesus hat keine Geheimnisse, er hat mir die ganze Liebe des Vaters offenbart. In dieser Freundschaft gibt sich Jesus seinen Freunden ganz hin, er hält nichts zurück. Wir erfahren das beispielsweise in der Heiligen Messe, wenn wir ihn in der Kommunion empfangen. Er gibt sich ganz hin. Und ich? Gebe ich mich in dieser Freundschaft Jesus ganz hin?

Gespräch mit Christus: Heute möchte ich dir sagen, Jesus, mein Freund, dass ich mit dir glücklich bin. Wenn ich deine Freundschaft habe, habe ich alles, denn du bist in mir. Was kann ich mehr verlangen, als bei dir zu sein? Du bist sogar Mensch geworden, um mich mehr mit deiner Liebe zu erfüllen. Vielen Dank, Jesus! Ich liebe dich auch.

Vorsatz: Im Laufe des Tages spreche ich mit Jesus wie mit einem Freund und sage ihm, was ich auf dem Herzen habe. Wenn möglich, werde ich Jesus in einer Kapelle besuchen.

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