Tägliche Meditationen
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Dienstag,
18. April 2023

Gott erfahren und weitergeben

Dienstag der zweiten Woche der Osterzeit

P. Daniel Egervari LC

Joh 3,7-15
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen? Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht? Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche? Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.

Einführendes Gebet: Herr, du kennst meine Bedürfnisse besser als ich. Dein Geist möge mir eingeben, worum ich in diesem Gebet bitten soll. Ich möchte erfüllen, was du für mich in meinem Leben willst. Ich liebe dich, Herr, und ich setze meine ganze Hoffnung auf dich.

Bitte: Herr, lass mich deine Liebe erfahren!

1. Ein Leben ohne Gott bringt Enttäuschung und Trauer. Jesus ist wirklich der, der all unsere Wünsche und Sehnsüchte erfüllen kann und auch nur allein er. Im Laufe des Lebens erfahren wir so viele Enttäuschungen und Trauer, die nicht von Gott kommen, weil wir dann unser Vertrauen eben nicht nur auf Gott allein gesetzt haben. So erfahren wir die Konsequenzen unserer gottlosen Entscheidungen und oberflächlichen Lebensträume. Jesus will uns aber inmitten der Stürme des Lebens wahre Freude und tiefen Frieden für das Herz bringen.

2. Überzeugte Christen haben Gott erfahren. Gott will sich uns auch wirklich zu erfahren geben, denn "wer sucht, der findet" ist kein leeres Wort, sondern bezieht sich auf alle Menschen guten Willens. Wer Gott wirklich sucht und sein Leben daransetzt, den wird Gott nicht im Stich lassen. Er wird bald wissen, ohne zu zweifeln: "Gott existiert und er hat sein Leben für mich hingegeben." Diese wahre Erfahrung, nicht nur das bloße Verstehen, ist unerlässlich für einen Christen. Wer dieses Erlebnis noch nicht gemacht hat, ist vielleicht Christ auf dem Papier, aber kein wahrer Jünger und Apostel in der heutigen Zeit.

3. Zeugnis geben von unseren Erfahrungen. Denn derjenige ist ein "Apostel" in der Welt von heute, der Zeugnis gibt von seiner Erfahrung. Die letzten Päpste haben diesen Gedanken oft wiederholt. Auch die elf Apostel suchten nach der Himmelfahrt Jesu als Nachfolger des Judas einen, der "(…) nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein (…)" muss. Zeugnis ablegen war also auch schon die fundamentale Tat der Apostel. Wir werden kaum jemanden durch unsere Argumente zum Glauben bringen. Aber unser Beispiel an Liebe, Einheit, Freude und Friede im Herrn wird die Menschen anziehen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du mich berufst, Zeuge deiner Liebe zu sein. Das ist eine große Ehre. Hilf mir, weniger auf mich zu schauen, sondern meine Mitmenschen zu lieben und ihnen durch meine Nächstenliebe den Himmel einen Spalt weit zu öffnen.

Vorsatz: Ich will heute versuchen, Dich in meinen Gesprächen zu bezeugen.

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