Tägliche Meditationen
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Montag,
17. April 2023

Der Geist weht, wo er will

Montag der zweiten Woche der Osterzeit

P. Daniel Egervari LC

Joh 3,1-8
Es war ein Pharisäer namens Nikodemus, ein führender Mann unter den Juden. Der suchte Jesus bei Nacht auf und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist. Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden. Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.

Einführendes Gebet: Herr, du kennst meine Bedürfnisse besser als ich selbst. Dein Geist möge mir eingeben, worum ich in diesem Gebet bitten soll. Ich liebe dich, Herr, und ich setze mein ganzes Vertrauen auf dich.

Bitte: Heiliger Geist, hilf mir, feinfühliger gegenüber deinen Eingebungen zu sein!

1. Jesus verurteilt nicht. " … der suchte Jesus bei Nacht auf …". Der Evangelist berichtet diesen Umstand. Er ist ihm also wichtig. Nikodemus sucht Jesus bei Nacht auf, also im Geheimen. Er will von niemandem gesehen werden. Außerdem ist es ihm peinlich, dass er, als "Lehrer Israels" zu Jesus geht, um ihm Fragen zu stellen. Jesus weiß natürlich davon. Doch stellt er ihn nicht bloß, hält ihm seine Schwächen nicht vor. Mit viel Liebe schaut Jesus, der nicht gekommen ist, um uns zu richten, sondern zu retten, darüber hinweg, um ihm zum wahren Glauben zu bringen.

2. "Lehrer" - einer, der sich vom Geist leiten lässt. Wie kommt Jesus eigentlich dazu, vom Heiligen Geist zu reden? Nikodemus hat anfänglich nur behauptet, Jesus sei ein Lehrer, der von Gott gekommen ist. Das bringt Jesus dazu zu erklären, dass nicht derjenige ein Lehrer ist, der viel weiß oder sich in den Schriften gut auskennt, sondern wer sich vom Heiligen Geist leiten lässt. Das ist göttliche Weisheit. Auch uns wird dadurch ermöglicht, "von Gott zu sein", wenn wir neu geboren werden durch Wasser und Geist.

3. Höre auf die leise Stimme des Geistes! Was bedeutet das also für mich, heute? Durch die Taufe wurden wir schon neu geboren, durch Wasser und Geist. Darüber hinaus hat die Firmung den Geist in uns gestärkt und uns ein weiteres unauslöschliches Siegel der Liebe Gottes in die Seele "gegossen". Doch im Alltag ist diese Gnade nur voll wirksam, wenn ich echten Glauben habe, dass Gott im Alltag zu mir redet: durch die leise Stimme meines Gewissens, durch einen Menschen, der Hilfe braucht, im Gebet oder anderen Lebensumständen.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, lehre mich, immer besser auf den Heiligen Geist hören zu können und mich im Alltag von ihm leiten zu lassen. Für mich allein ist das zwar unmöglich, aber deine Gnade kann dies in mir bewirken. Danke, Jesus.

Vorsatz: Heiliger Geist, du wehst, wo und wann du willst. Was möchtest du heute von mir? Ich werde heute besonders auf dich hören.

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