Tägliche Meditationen
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Sonntag,
8. Januar 2017

Jesus lässt sich von einem Menschen taufen

Fest der Taufe des Herrn
Sonntag nach dem 6. Januar

P. Karl Maurer LC

Mt 3,13-17
In jener Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit, die Gott fordert, ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.

Einführendes Gebet: Herr, lass alles in meinem Leben zu, was mich nach deinem Ratschluss dir näherbringen soll. Ich möchte dir nicht mehr immer wieder vorschreiben, was das genau sein soll. Du weißt es doch am besten.

Bitte: Bitte schenke mir ein Vertrauen, das über das Maß hinausgeht, das ich mir vorstellen kann.

1. Jesus kommt zu Johannes. Gott überrascht uns immer wieder. Er kommt zu uns. Der Herr kommt zu mir. So oft begebe ich mich nicht auf den inneren Weg zu dir. Du aber kommst immer zu mir. Wer bin ich denn, dass du dich mir so sehr zuwendest? Dass du soviel Interesse an mir hast. Deine Taufe im Jordan gibt mir darauf eine erstaunliche Antwort. Du kommst immer auf uns zu, weil du bei uns schwachen Menschen sein möchtest: Jesus mischte sich mitten unter die Sünder, um sich von Johannes taufen zu lassen.

2. Johannes will so viel Demut nicht zulassen. Johannes erkennt Jesus sofort. Er weiß, dass vielmehr er von ihm getauft werden müsste. Dass er nicht einmal würdig ist, ihm die Riemen seiner Sandalen zu öffnen. Jesus aber lehrt Johannes etwas ganz Entscheidendes: Gott offenbart sich in Demut. Gott beugt sich bis zum Menschen herab. Als Jesus sich von Johannes taufen ließ, beugte er sich gewissermaßen zu einem jeden von uns in Demut herab und wollte ihm damit sagen: Ich bin gekommen, um dich von all deinen Sünden zu befreien und dir ein neues Leben zu schenken.

3. Das ist mein geliebter Sohn. Sehnen wir uns eigentlich danach, dass Gott zu uns einmal ganz persönlich sagt: Du bist mein geliebter Sohn. Du bist meine geliebte Tochter? Ja, Gott möchte das zu mir sagen. Jesus selber sagte einmal zu seinen Jüngern: Alle, die den Willen Gottes tun, die sind für mich Bruder und Schwester und Mutter. Das Evangelium von heute lehrt uns, was Gott so wohl gefällt: Die Demut, wenn sie aus einem liebenden Herzen kommt.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte mich in diese Evangeliumsstelle vertiefen, damit mein oft so stolzes und raues Herz weicher und milder wird, damit es deinem demütigen Herzen ähnlicher wird.

Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, in meiner Familie jemandem mit ganz offenen Ohren zu begegnen. Ich möchte ihm/ihr ohne Wenn und Aber das Gute tun, das er/sie sich wünscht.

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