Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
2. Juni 2016

Die Liebe

Donnerstag der neunten Woche im Jahreskreis
Hl. Marzellinus und Petrus, Märtyrer
Hl. Armin, Märtyrer

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 12,28b-34
In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott. Ich achte auf jeden Atemzug. Auch der Atem meiner Seele durchzieht mich. Ein Atem, den du mir eingehaucht hast und der mich am Leben erhält. Er ist der Beweis für deine Liebe, der ersten Liebe zu mir. Ich bin gewollt; gewollt von dir.

Bitte: Mein Herr und mein Gott, ich bitte dich um die Gnade, dich bedingungslos zu lieben. Lass mich tiefer erfahren, dass ich von dir geliebt und gewollt bin.

1. "Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr."  "Höre, Israel!" Mit dieser Aufforderung ist das ganze Volk angesprochen. Eine feierliche Verkündigung steht bevor. Der Herr, unser Gott. Wir haben einen Gott. Er ist der Schöpfer des ganzen Universums. Wenn ich nachts zum Himmel aufschaue, überwältigt mich dessen Größe und Schönheit. Wenn ich von einem Berg in die Täler und Wälder hinabsehe, überkommt mich das gleiche Staunen. All das hat Gott erschaffen. Er ist der Einzige. Außer ihm gibt es keinen anderen. Gott, der Mächtigste überhaupt, hat mich erschaffen. Er hat mich gewollt. Ich habe eine einzigartige Beziehung zu meinem Gott. Kein anderer kann mich ersetzen. Er ist nicht nur mein Schöpfer, sondern ich darf ihn auch Vater nennen: "Mein Vater". "Mein Gott und mein Vater". Ich öffne die Sinne meines Herzens und lasse diese Worte wie wohlriechendes Öl in mein Herz hinabgleiten.

2. "Mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft". Mein Gott, der Herr, hat mein Herz und meine Seele geschaffen. Jeder Herzschlag und jeder Atemzug ist ein Beweis dieses Lebens. Gott will mich, Gott liebt mich. Er will und liebt meine Familie, in der ich geboren worden bin. Ich habe nichts tun müssen, damit Gott mich liebt. Habe ich mir jemals Gedanken darüber gemacht, was Gott an mir besonders liebt? Wer bin ich für Gott? Woran bemerke ich im Alltag diese Liebe? In mir darf die Überzeugung von seiner Liebe wachsen. Darum soll ich Gott lieben, mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all meinen Gedanken und all meiner Kraft.Mein Herr und Gott, sprich zu mir, lass mich deine bedingungslose Liebe erkennen, inmitten aller Schwierigkeiten und des Leids.

3. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Nächstenliebe setzt eine Liebe zu sich selbst voraus. Eine gesunde Selbstliebe ist von Nöten, um sich hinzugeben und eine heroische Nächstenliebe zu leben. Diese Selbstliebe besteht darin, die Wahrheit über sich selbst zu erkennen und anzunehmen. Oft fällt es einem schwerer, die eigenen Schwächen demütig zu akzeptieren, als dem anderen etwas Gutes zu tun. Sich wertzuschätzen, geliebt zu wissen und die Tugend zu leben, sind nur einige Beispiele der Selbstliebe. Diese Liebe hat ihre Quelle in der Liebe Gottes zu mir.

Gespräch mit Christus: Mein Herr und mein Gott, von ganzem Herzen, mit meiner ganzen Seele und mit ganzer Kraft möchte ich dich lieben. Ich bitte dich aber um eine tiefe Begegnung mit dir. Sage mir, wer ich denn für dich bin.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich eine meiner Schwächen, die ich nicht annehmen kann, vor Gott hintragen und ihn bitten, dass ich sie in Demut anzunehmen vermag.

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