Tägliche Meditationen
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Montag,
25. Juli 2022

Wie kann man sich im Himmelreich einen Platz ergattern?

Montag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Jakobus der Ältere, Apostel
Fest

Johanna von Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 20,20-28
In jener Zeit kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte. Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es. Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Einführendes Gebet: Maria, führe uns auf den Weg der Demut und der Kleinheit, der Liebe und der Reinheit, der Stille und des Gebets.

Bitte: Herr, hilf uns, die Logik deines Reiches immer tiefer zu verstehen und danach leben zu können.

1. Was willst du? Die Bitte der Mutter des Jakobus und Johannes drückt eine Sehnsucht aus, die die meisten von uns im Herzen tragen: Sehnsucht nach Größe, nach Bedeutung, nach Wertschätzung. Es scheint, dass Gott selbst sie uns ins Herz gelegt hat, als er uns als sein Abbild schuf. Wir spüren, dass sich in uns ein größeres Geheimnis verbirgt als in den Tieren, Pflanzen und Dingen, die uns umgeben. Und wer wenig in seiner Würde bestätigt worden ist, schreit oft durch sein Leben und Handeln umso mehr danach. Der Ärger der anderen Jünger zeigt nur, dass sie sich eigentlich genau dasselbe gewünscht hätten.

2. Bei euch soll es nicht so sein. Doch Jesus möchte diese Sehnsucht, die an sich gut ist, von Stolz und Verunstaltung durch die Sünde reinigen. Er will uns die wahre, innere, geistige Größe zeigen: Im Himmelreich ist nicht der groß und wichtig, der die anderen despotisch herumkommandiert, sondern der, der es versteht, freiwillig in Liebe und Demut zu dienen.

3. Auch der Menschensohn ist gekommen, um zu dienen. Jesus kann in voller Freiheit sein Leben ganz in unseren Dienst stellen – bis zum Tod –, weil er sich vollkommen vom Vater geliebt weiß. Er braucht niemandem seinen Wert und seine Würde zu beweisen, da er sich ihrer absolut sicher ist. Auch wir können erst dann in Freiheit und Freude dienen, wenn wir entdecken, dass wir in Gottes Augen unendlich wertvoll sind: Unser Wert ist so groß wie das Leben des Gottessohnes selbst, der sich für uns hingegeben hat.

Gespräch mit Christus: Herr, welche Sehnsüchte entdeckst du in meinem Herzen? Was davon hast du selbst in mein Herz gelegt? Wo müssen diese Sehnsüchte noch gereinigt werden? Wie siehst du es?

Vorsatz: Ich möchte versuchen zu entdecken, was mich daran hindert, meinen Mitmenschen in Demut und Freude zu dienen, wie es Jesus getan hat.

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