Dienstag,
28. September 2010
Bis zum Ende ein echter Kampf
Dienstag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Jeffery Jambon LC
Lk 9,51-56
Als die Zeit herankam, in der er in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss
sich Jesus, nach Jerusalem zu gehen. Und er schickte Boten vor sich her. Diese kamen in ein samaritisches
Dorf und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach
Jerusalem war. Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass
Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet? Da wandte er sich um und wies sie zurecht. Und sie gingen
zusammen in ein anderes Dorf.
Einführendes Gebet: In dir Herr finde ich Freude und Glück. Wie könnte ich dich beleidigen, indem ich vergänglichem Erfolg und leblosen Trophäen nachjage? Ich hoffe auf dich, denn du bist deinen Versprechen treu. Ich liebe dich, weil du mich zuerst geliebt hast. Ich bin ein Sünder und dennoch hast du mir so viele Gnaden geschenkt. Ich danke dir in Demut.
Bitte: Herr Jesus, mach mich sanftmütig und demütig von Herzen.
1. Eine unpopuläre Strategie. Jesus war wie ein Heerführer. Er hatte aber keinen sichtbaren Feind; sein Feind waren die verborgenen Truppen des Bösen selbst. Jesus führte Krieg mit dem Teufel bis zum bitteren Ende. „Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören (1 Joh 3,8). Jesus ging entschlossen nach Jerusalem. Obwohl Jesus in einen erbitterten Kampf verwickelt war, zeigte er dies der Welt trotzdem nicht so, dass es alle sehen konnten. Unser Herr näherte sich der Schlacht in Jerusalem wie ein Schaf, das zur Schlachtbank geführt wird. Seine Strategie war die Demut. Die Demut war die starke Waffe, die er über gegen Satans Beschlüsse und Pläne einsetzen würde.
2. Eine Lehre über die Demut. Der heilige Johannes der Evangelist war ein aktiver Beteiligter in diesem Abschnitt. Er wusste, dass Jesus einen Krieg führte (vgl. 1 Joh 3,8), und er und sein Bruder träumten davon, in Jesu Schlacht Auszeichnungen zu erhalten. Sie wollten zu seiner rechten und linken Seite in seinem Reich sitzen (vgl. Mk 10,35-37), und jetzt wollen sie ihren Rang dazu benutzen, sich an ihren Gegnern zu rächen. Jesus tadelt sie dafür und erklärt ihnen die wahre Bedeutung der Herrschaft in seinem Reich. Sie lernten sehr schnell, dass in Jesu Reich nur die Waffen der Güte, Freundlichkeit, Liebe und Demut eingesetzt werden.
3. Zielgerichtete Mission. Nach militärischen Maßstäben würde ein General den Vorfall in Samaria als Niederlage betrachten. Christus konnte nicht in dem Dorf bleiben, also hat er verloren. Das ist aber nicht der Fall. Wenn Jesus sich über den Fanatismus der Samariter beklagt und Vergeltung geübt hätte, wäre es eine Niederlage gewesen. Das Evangelium aber berichtet uns: „Sie zogen in ein anderes Dorf.” So einfach ist das! Christus hat einen Sieg errungen, weil er sich nicht mit wechselhaften, launenhaften und unberechenbaren Erwartungen aufhielt; vielmehr vergab er als wahrer Soldat, vergaß es und zog in das nächste Dorf.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, hilf mir, die Schläge und Verletzungen in deinem „Ausbildungslager” zu verstehen. Es fällt mir schwer zu begreifen, warum das Leben für meine schwache Natur so schwer ist, ich weiß aber, dass wir mit den Truppen des Bösen Krieg führen. Wenn ich sehe, dass du wegen dieses Krieges stirbst und ihn gewinnst, bekomme ich mehr Mut, meinen Beitrag für diesen Krieg zu leisten. Hilf mir, die Tugend der Demut meinem Stolz vorzuziehen.
Vorsatz: Heute will ich eine Hausarbeit in meinem Haus übernehmen. Ich werde für alle den Kaffee machen oder das Geschirr abspülen, um dem Herrn zu beweisen, dass ich demütig sein kann.