Tägliche Meditationen
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Montag,
31. August 2020

Wer ist Jesus?

Montag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Paulinus von Trier, Bischof, Märtyrer

Br. Peter Hemm LC

Lk 4,16-30
In jener Zeit kam Jesus nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs? Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat! Und er setzte hinzu: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.

Einführendes Gebet: Komm, o Heiliger Geist! Komm zu Beginn dieser Gebetszeit und erleuchte mich! Das Gebet ist deine Gabe. Gewähre mir dieses Geschenk, und bewirke du in mir diese Verbindung mit Gott. Bring mein Herz zum Glühen, erleuchte meinen Verstand, richte meine Gefühle auf dich aus, erhebe meine Seele! Lass mich wirklich betend vor dich treten.

Bitte: Jesus, offenbare mir, wer du in meinen Leben bist.

1. Jesus, der Prophet. Wir sehen in diesem Evangelium, wie Jesus die Menschen lehrt, ihnen das Wort Gottes vorträgt und es ihnen erklärt. Er bringt die frohe Botschaft der Erlösung und der Befreiung. Er reiht sich in die Linie der Propheten mit ein, indem er sich mit Elija und Elischa vergleicht. Sein kraftvolles Auftreten, die Autorität, die er ausstrahlt, und die Überzeugung in seiner Stimme erinnern an die geschichtsträchtigen Ereignisse im Leben der großen Propheten. Ja, ein Prophet ist nicht bloß ein Geschichtenerzähler. Er berührt die Herzen, weist auf Kommendes hin und drängt zu einer Entscheidung: Lasse ich mich auf eine tiefere Begegnung mit diesem Propheten und auf den damit verbundenen Sinnes- und Lebenswandel ein?

2. Jesus, der Sohn Josefs. Jesus war bekannt als der Zimmermann, der das Handwerk von seinem Vater Josef erlernt hatte. Alle kannten ihn. Doch wie gut kannten sie ihn wirklich? Wie viele Freunde haben sich die Zeit genommen, um dem heranwachsenden Jesus zuzuhören? Die Menschen aus Nazaret kannten alle möglichen Geschichten über Jesus, erinnerten sich noch an unzählige Begebenheiten aus Jesu Leben, doch von echten Freunden aus Nazaret hören wir hier nichts.

3. "Mein Herr und mein Gott." Die äußere Kenntnis Jesu, Geschichten über ihn oder die Kenntnis seiner Wunder sind ein Anfang, um in sein Geheimnis einzudringen, aber eben nur das. Wie schön sind demgegenüber diese Worte des heiligen Thomas nach der Auferstehung, wenn er seine Hand in Jesu Seite legen darf: "Mein Herr und mein Gott!" Er macht eine echte, tiefe, persönliche Erfahrung der Person Jesu. Das verändert sein Herz, seine Einstellungen und Überzeugungen dramatisch. Jesus sehnt sich auch danach, in mein Herz zu kommen und mir dort zu offenbaren, was er auf dem Herzen hat und wer er in meinem Leben sein möchte.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich verstehe nicht, warum du so abweisend von deinen eigenen Nachbarn, Bekannten und Verwandten behandelt wurdest. Wussten sie denn nicht, wer du bist? Hatten sie deine göttliche Vollmacht und bedingungslose Liebe bis dahin etwa noch nicht erfahren dürfen? Wer bist du in meinem Herzen? Welche Rolle spielst du in meinem Leben?

Vorsatz: Ich nehme mir vor, einen kurzen Moment vor einem Bild oder einer Statue Jesu zu verweilen und ihn anzuschauen.

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