Tägliche Meditationen
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Montag,
21. November 2022

Zur Familie Jesu gehören

Montag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Unsere Liebe Frau in Jerusalem
Gedenktag

P. Bertalan Egervári LC

Mt 12,46-50
In jener Zeit, als Jesus mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen. Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen. Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Einführendes Gebet: Jesus, du hattest eine Botschaft der Freude für die Menschen. Viele sind dir gefolgt, haben dich gesucht und wollten dich hören. Oft haben die Menschen dich aber nicht verstanden, weil du deine Botschaft in Bilder verpackt, in Gleichnissen gesprochen hast. Offenbare mir jetzt, was du mit dieser Stelle aus dem Evangelium sagen möchtest.

Bitte: Lass mich deinen Willen erkennen und tun.

1. Die Suche nach dem Willen Gottes. Scheinbar sehnt sich Gott nach einer großen Familie. Diese Evangelienstelle besagt mit anderen Worten, dass den Willen Gottes erfüllen muss, wer zur Familie Christi gehören will. Dieser Wille steht im Mittelpunkt. Wir sollen ihn suchen, uns um ihn bemühen. Die innere Einstellung, die wir dabei einnehmen dürfen, ist dieselbe, die Jesus hatte. Er wusste, dass der Vater ihn liebt und das Beste für ihn will. Er hat ihm ganz und gar vertraut und wollte ihm dadurch Freude machen, dass er seinen Willen erfüllte. Die vielleicht größte Herausforderung für uns liegt darin, immer wieder das tief verwurzelte Misstrauen zu überwinden, dass es Gott wirklich gut mit uns meint, obwohl ständig Dinge im eigenen Leben und auf der Welt geschehen, die das Gegenteil zu zeigen scheinen.

2. Ein Lob für die Mutter. Auch Maria, die Mutter Jesu, hatte es nicht leicht. Was aber auf den ersten Blick wie eine Zurückweisung Marias aussieht, ist in Wirklichkeit ein Lob für sie. Wie niemand anderes hat sie den Willen Gottes gesucht und getan. Dass sie Mutter Gottes sein durfte und ohne Erbschuld empfangen wurde, sind besondere Geschenke und Vorzüge. Aber was sie wirklich groß macht, ist die Art und Weise, wie sie gelebt hat: dem Willen Gottes immer treu, mit grenzenlosem Vertrauen, mit unerschütterlichem Glauben, mit Hoffnung selbst in den hoffnungslosesten Momenten und immer aus Liebe zu Gott.

3. Auf Gottes Stimme hören. Eine weitere Herausforderung liegt darin, auf die Stimme Gottes zu hören und seinen Willen zu erkennen. Die Gebote Gottes geben uns die allgemeine Richtung vor. Darüber hinaus hilft uns besonders der Glaube an die Gegenwart Gottes in unserem Leben, hier und jetzt; der Glaube daran, dass er jetzt zu uns spricht. Wir dürfen achtsam sein auf das, was in uns vorgeht. Mit einer Haltung der Suche nach dem Willen Gottes dürfen wir uns sicher sein, dass uns Gott sehr vieles eingibt. Es kommen viel mehr Gedanken, Ideen und Eingebungen von Gott, als wir es vielleicht ahnen. Nur sind sie so schlicht und unscheinbar, dass wir meistens annehmen, es sind unsere eigenen Gedanken oder Eindrücke. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er häufig zu uns spricht, und lernen, auf seine Stimme zu hören.

Gespräch mit Christus: Guter Gott, dein Wille ist das Beste, was uns passieren kann. Hilf uns, immer besser auf deine Stimme zu hören und deinen Willen zu erkennen. Gib uns auch die Kraft, ihn zu erfüllen und so dein Reich auszubreiten.

Vorsatz: Ich will heute kurz innehalten und Gott nach seinem Willen in einer konkreten Situation fragen.

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