Tägliche Meditationen
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Samstag,
26. September 2009

Das Geschenk des Glaubens

Samstag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Christopher Scroggin LC

Lk 9,43b-45
Alle Leute staunten über das, was Jesus tat; er aber sagte zu seinen Jüngern: Merkt euch genau, was ich jetzt sage: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden. Doch die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht; er blieb ihnen verborgen, so dass sie ihn nicht begriffen. Aber sie scheuten sich, Jesus zu fragen, was er damit sagen wollte.

Einführendes Gebet:   Herr, du bist der Urheber des Lebens und der Spender alles Guten. Du bist der Fürst des Friedens und mein Halt. Du bist mein Heiland und das Heilmittel selbst. Ich brauche dich und ich muss mich dir hingeben. Ich liebe dich und übergebe mich ganz dir, weil ich weiß, dass du mich niemals im Stich lässt und mich niemals enttäuschen wirst. Ich danke dir für die Gabe deiner selbst.

Bitte:  Herr Jesus, stärke meinen schwachen Glauben und führe mich auf deinen Pfaden.

1. Blinder Glaube an die Wissenschaft. Es gibt so viele alltägliche Dinge, die wir für selbstverständlich ansehen. Wir glauben blind an die Elektrizität in einem Raum, an die gewaltige Technik in einem Wolkenkratzer, um nur zwei Beispiele zu nennen. Alles kommt uns selbstverständlich vor. Wir denken nicht viel darüber nach. Wir vertrauen darauf, dass alles immer funktioniert. Wenn unser „Glaube” über die Grenze des erfahrungsgemäßen Wissens, wie Elektrizität und Technik, hinausgeht in den Bereich des Geistigen, stoßen wir auf Hindernisse für unseren Glauben.

2. Übernatürlicher Glaube. Man kann Jesu Aussage über sein Leiden und seinen Tod in diesem Evangelium nur mit einem „übernatürlichen Glauben” verstehen. Dieser Glaube ist ein Geschenk, das wir in großer Demut von Gott erbitten müssen, damit es Licht auf unser ganzes Leben wirft. Glaube führt zu größerem Wissen als rein menschliche Kenntnisse. Im Vertrauen auf Jesus wollen wir ihn um diesen Glauben bitten.

3. Angst, zu fragen. Die Jünger im heutigen Evangelium trauten sich nicht, Jesus eine Frage zu stellen. Nach etwas fragen, was wir nicht verstehen, ist nicht unbedingt schlecht: es ist ganz normal und zeigt eine kindliche Haltung. Christus hat immer eine Antwort auf unsere Fragen ‐ eine „verstehbare” Antwort -, selbst wenn wir sie nicht vollkommen verstehen können. Denn Christus möchte nicht, dass wir seine Lehre und seine Werte nur passiv annehmen. Er möchte, dass wir sie frei annehmen, nicht so sehr, weil wir sie vollkommen verstehen, sondern eher, weil wir dem Gott vertrauen und ihn lieben, der sich uns selbst geoffenbart hat und uns so sehr liebt.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, es ist so einfach für mich, mein Leben nur von einem rein menschlichen Standpunkt aus zu betrachten. Gewähre mir einen festen Glauben, damit ich alle Dinge aus deiner Sicht sehe. Mein Glaube möge meinen Weg alle Tage meines Lebens erleuchten.

Vorsatz:   In meinem Gebet heute werde ich in aller Demut um das Geschenk des Glaubens an Jesus Christus bitten.

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