Tägliche Meditationen
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Dienstag,
28. Februar 2017

Nachfolge und Lohn

Dienstag der achten Woche im Jahreskreis
Hl. Silvana, Märtyrerin
Hl. Oswald von York, Erzbischof
Hl. Antonia v. Florenz

Ellen Charlotte Petermann

Mk 10,28-31
In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben. Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.

Einführendes Gebet: Guter Jesus, auch mir hast du die Sehnsucht, dir nachzufolgen, ins Herz gelegt. Ich möchte heute in diesem Gebet bei dir sein, ganz nah. Ich möchte von dir lernen.

Bitte: Jesus, hilf mir, dass ich dir jetzt mein ungeteiltes Herz schenke. Halte alle Zerstreuungen und Ablenkungen von mir fern.

1. In die Berufung hineinwachsen. Mit fast kindlicher Naivität und einer Spur von Musterschülerhaftigkeit spricht Petrus von sich selbst. Er betont mit Stolz, dass er alles verlassen habe, um Jesus nachzufolgen. Das Hindernis des Reichtums, wie wir es gestern im Evangelium lesen konnten, brauchte er nicht zu umschiffen. Was hat er verlassen? Sein Fischerboot, sein Haus, seine Familie. Ist das nichts? Das ist alles. Liest man den Text, spürt man förmlich, wie Petrus die Frage nach der Belohnung dafür auf der Zunge liegt. Aber er spricht sie nicht aus. Wir können das verstehen, denn auch wir sind in unserer Schwachheit Petrus sehr ähnlich. Voller Eifer und mit bester Absicht möchten wir Jesus nachfolgen und oftmals scheitern wir dann doch, wenn die Herausforderungen auf uns zukommen. Wir müssen langsam in unsere Berufung hineinwachsen, dann erkennen wir, dass das schon das größte Geschenk ist: nachfolgen zu dürfen, sich hingeben zu können.

2. Die Hierarchie der Werte. Wir haben gelernt, dass Besitz den Weg des Menschen zu Gott erschweren kann. Es geht gar nicht einmal um ein Mehr oder Weniger, sondern darum, dass man ihm innerlich verhaftet ist. Selbst wenn wir unseren Besitz durch jahrelange harte Arbeit erworben haben, dürfen wir niemals vergessen, dass es immer Gott ist, dem wir alles zu verdanken haben. Wären wir zum Beispiel nicht gesund, könnten wir gar nicht arbeiten. Wenn unsere Liebe zu unserem Besitz größer ist, als die Liebe zu dem, dem wir den Besitz zu verdanken haben, dann ist die Hierarchie unserer Werte durcheinandergeraten und wir sollten das definitiv beheben.

3. Der hundertfache Lohn. Wenn man diese Evangeliumsstelle liest, könnte man meinen, einer, der alles verlässt, erhalte schon jetzt, in dieser Zeit, den hundertfachen Lohn an irdischen Gütern. Hundertfach meint nicht unbedingt hundertfache Menge an irdischen Gütern, sondern zunächst die hundertfach wertvolleren geistlichen oder himmlischen Güter, genauer gesagt die Gottesgemeinschaft. Bei der Erwähnung des irdischen Lohnes gibt es einen kleinen, aber wichtigen Zusatz: Jesus sagt "…unter Verfolgung." Was ist damit gemeint? Das können so vielfältige Dinge sein, wie eine reale, gesellschaftliche Verfolgung der Kirche, gerade auch in unserer Zeit, aber auch unsere ganz persönlichen Erfahrungen von "Verfolgung", wie eine Verleumdung, eine Benachteiligung und vieles mehr. Wer Jesus nachfolgen will, muss immer mit diesen Dingen rechnen, das wussten die Jünger und das wissen wir. In jedem Fall wird aber demjenigen, der Jesus treu nachfolgt, der Himmel versprochen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für diese kostbare Zeit unseres Zusammenseins. Danke, dass ich meine Welt jetzt mit anderen Augen sehen kann. Dass ich bei allem irdischen Konsumzwang, dem auch ich täglich ausgesetzt bin, weiß, dass der wirkliche, glücklich machende Lohn, im Himmel auf mich wartet.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich etwas für einen guten Zweck spenden.

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