Donnerstag,
12. Januar 2017
Ich will, sei rein
Donnerstag der ersten Woche im Jahreskreis
Hl. Ernst, Märtyrer
Hl. Johann Kaspar Kratz,
Märtyrer
Hl. Hilda, Äbtissin
Hl. Tatiana, Märtyrerin
P. Karl Maurer LC
Mk 1,40-45
In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die
Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er
streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand
der Aussatz, und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in acht! Erzähl
niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose
angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein. Der Mann aber ging weg und erzählte
bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner
Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen
die Leute von überallher zu ihm.
Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte mich auch sehr respektvoll an dich wenden: "Wenn du willst, dann hilf mir in dem, was mir am Herzen liegt..."
Bitte: Hilf mir, in rechter Weise zu bitten.
1. Er fiel vor ihm auf die Knie. Eine Frage: Wann bin denn ich das letzte Mal vor Jesus auf die Knie gegangen? Nicht in der Kirche, wenn sich alle hinknien. Sondern ich, ganz persönlich, in einem Moment der Anbetung oder einem Moment der Bitte. Sich vor jemanden hinknien bedeutet, ihm die höchste Ehrfurcht und das größte Vertrauen entgegenzubringen. Wie gut tut es unserer Seele, wenn wir uns immer wieder vor Gott hinknien. Wenn diese äußere Geste auch einem innerlich vollzogenen Akt entspricht.
2. Wenn du willst… Fragen wir uns weiter: Wie bitte ich denn Gott um etwas? Ungefähr so, wie wenn ich in einen Laden gehe und den Verkäufer um die Sachen bitte, die ich brauche? Oder vielmehr so wie ein einfacher Mensch, der vor einen König tritt? Oder auch so, wie das einer tut, der seinen besten Freund um etwas bittet? Gott ist beides, der erhabenste König und der vertrauteste Freund. "Wenn du willst" ist wohl eine der bestformuliertesten Bitten, eine der schönsten und trefflichsten, die je ein Mensch ausgesprochen hat.
3. Ich will es! Gott liebt es, wenn wir bei ihm um etwas anfragen, wenn wir ihn einschalten. In der Frage nimmt der Mensch sich selbst zurück. Gerne gibt Gott uns eine Antwort. Wenn seine Antwort "ich will das, was du willst" ist, sind wir immer zufrieden und fragen normalerweise nicht nach, warum Gott das auch will. Unser Wille wurde ja erfüllt und das genügt uns. Wehe aber, Gott will nicht, was wir wollen. Dann sind wir oft enttäuscht. Dann kommen wir leicht zum Schluss, dass unser Beten sowieso nichts bringt. Wie verkehrt ist doch eine solche Einstellung. O Herr, befreie mich davon! Lehre mich, wahrhaft und in rechter Weise zu bitten!
Gespräch mit Christus: Was immer du willst, Herr, ist das Beste für mich. Mein Wille leitet mich so oft in die Irre. Dein Wille hingegen leitet niemanden fehl. Herr, lehre mich beten: "Wenn du willst und wie du es willst", möge es geschehen. Ich vertraue deiner Liebe!
Möglicher Vorsatz: In dieser Herzenshaltung möchte ich heute eine konkrete Bitte vor Gott bringen.