Tägliche Meditationen
X

Samstag,
14. Juli 2007

Darum fürchtet euch nicht!

Samstag der vierzehnten Woche Jahreskreis

P. Jason Smith LC

Mt 10,24-33
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du gegenwärtig bist, mit allen Gnaden, die ich gerade jetzt brauche, in den aktuellen Umständen meines Lebens. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass ich auf die Dinge dieser Welt meine Hoffnung nicht setzen kann. Möge mich diese Meditation dir näher bringen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst. Wenn ich auf das Kreuz schaue, wird mir erneut bewusst, wie groß deine Liebe zu mir ist. Meine Liebe ist noch nicht so opferbereit, wie sie sein sollte. Ich lasse mich so leicht ablenken. Ich schenke dir diese Meditation, damit du mich reinigen kannst und meine Liebe vervollkommnen und der deinen ähnlicher machen kannst. Ich lege alles, was ich tue, in die Hände Mariens. Ich bitte sie, dass sie mich beten lehrt und mir vor allem zeigt, wie ich auf deine Worte hören und sie in meinem Herzen betrachten soll.

Bitte:  Herr, hilf mir, dich mehr zu lieben, damit andere deine Liebe durch mich erfahren können.

1. Unser Grundprinzip. Wir haben alle Ängste. Sie sind ein natürlicher Bestandteil unseres Lebens. Wenn wir diese Ängste jedoch nicht durch Vertrauen zügeln, werden wir durch sie wie gelähmt und kommen nicht mehr voran. Das Grundprinzip unseres Lebens sollen nicht unsere Ängste sein, sonst werden wir immer unsicher und unbeständig sein. Vielmehr sollen wir in allem, was wir tun, unser ganzes Vertrauen auf unseren Vater im Himmel setzen. Wir wissen, dass er uns liebt und unser Bestes will. „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt” (Röm 8,28).

2. Liebe überwindet Furcht. Die vollkommene Liebe überwindet alle Furcht. Der heilige Johannes schreibt, dass die Liebe vollkommen ist, wenn sie sich nicht mehr fürchtet. „Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht” (1 Joh 4,18). Warum? Die meiste Zeit lieben wir zu wenig, oder wir lieben zu sehr. Wir lieben zu wenig, wenn wir uns auf uns selbst konzentrieren und uns Sorgen machen, was uns passieren könnte. Wir lieben zu sehr, wenn wir uns zu sehr zu den Dingen dieser Welt hinziehen lassen, die unser Herz dann in Besitz nehmen, so dass wir sogar Angst haben, sie zu verlieren. Die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht, denn sie kümmert sich vor dem eigenen Wohl zuerst um das Wohl der anderen. Sie ahmt Christus nach, der seine Furcht vor dem Kreuz durch seine Liebe zum Willen des Vaters und zur Rettung unserer Seelen überwand.

3. Christus hat unsere größte Furcht besiegt. Der Tod, unsere größte Furcht, wurde durch die Auferstehung Christi besiegt. Wenn wir in seiner Gnade leben, können wir dem Tod ruhig ins Auge sehen. Im Glauben wissen wir, dass der Tod allein das Ende unserer irdischen Pilgerfahrt und der Beginn unseres Lebens mit Christus im Himmel ist. „All dein Tun und Denken soll das eines Menschen sein, der den Tod erwartet, bevor der Tag zu Ende ist. Der Tod würde für dich seinen Schrecken verlieren, wenn du ein ruhiges Gewissen hättest. Warum sich also nicht von der Sünde rein halten, anstatt vom Tod wegzulaufen? Wenn du heute dem Tod nicht ins Angesicht schauen kannst, ist es sehr unwahrscheinlich, dass du es morgen können wirst” (Die Nachfolge Christi 1:23,1).

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich danke dir. Ich danke dir für das Geschenk des Glaubens, das mir hilft, diese Meditation gut zu halten: Ich danke dir für die Zeit, die du mir für das Gebet gibst. Ich danke dir für den Glauben, den ich empfangen habe und für die vielen Gaben, die du mir in meinem Leben geschenkt hast. Ich danke dir auch für die Prüfungen und Kreuze, die du in meinem Leben zugelassen hast, denn sie haben mich gereinigt und dir näher gebracht; hilf mir, ihnen mutig zu begegnen.

Vorsatz:   Zur Ehre Gottes und zum Wohl der anderen will ich heute meinen Glauben mit jemandem teilen.

Archiv

Tägliche Meditationen