Tägliche Meditationen
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Freitag,
10. Dezember 2021

Was für einen Messias erwarte ich?

Freitag der zweiten Woche im Advent

P. Alejandro Espejo LC

Mt 11,16-19
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte Hochzeitslieder gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen. Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht, und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen. Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, Recht bekommen.

Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, du sendest deinen geliebten Sohn auf Erden, und ich freue mich, dass ich ihn in meinem Herzen empfangen darf.

Bitte: Komm zu mir, Herr. Vater, lass mich deinen Sohn erkennen und bereit sein, mich von ihm überraschen zu lassen. Lass nicht zu, dass mich meine Erwartungen daran hindern, ihn zu erkennen.

1. Ein Gott nach meiner Meinung. Jeder hat seine eigene Meinung darüber, wie das perfekte Auto aussieht, welche elf Spieler die perfekte Fußballmannschaft ausmachen würden oder wie der ideale Politiker agiert. Alles andere scheinen mittelmäßige Kompromisse und man bleibt dabei unzufrieden: Das ist schön, aber es fehlt jenes. Dieser Mann ist gut darin, aber er ist schwach auf anderem Gebiet. Und wenn wir über Gott reden, über unseren Heiland nachdenken, liegt die Versuchung nahe, ihn nach unserer Meinung, nach unseren Erwartungen einzuschätzen: Er soll fromm sein, er soll meine Freiheit respektieren, er soll nicht…

2. Der Gott deines Lebens kommt. Lass ihn dein Gott sein! Aber Gott ist viel größer als unsere Erwartungen. Er will kommen, um uns zu retten, auch von uns selbst, und unserem begrenzten Blick, unserer Mittelmäßigkeit. Lass Gott die Stelle in deinem Leben nehmen, die ihm gehört: die erste. Vertraue ihm und sage ihm nicht, was er in deinem Leben ändern muss, sondern überlass ihm die Initiative und höre ihm zu, um zu erfahren, was du in deinem Leben ändern sollst. Nicht er soll deine Erwartungen erfüllen, sondern umgekehrt.

3. Die Freiheit der Kinder Gottes. Wenn du Gott vertraust, dann wirst du merken, dass es Zeiten für Buße und schwere Loslösung gibt, für Umkehr und Opfer. Aber es gibt auch Momente für Freude und Genuss, Lob und dankbare Feier. Dann wirst du merken, dass Gott deine Erwartungen übersteigt, dass er gütiger ist, als du es dir je vorstellen könntest. Das Leben als Kind Gottes ist eine wunderbare Überraschung: Immer können wir glücklich sein. Auch in Momenten des Leids und der Prüfung sind wir von ihm begleitet und gesegnet.

Gespräch mit Christus: Mein Gott, oft ärgere ich mich über dich, weil du ein Spielverderber zu sein scheinst, mich vor Herausforderungen stellst und zu gütig mit anderen umgehst. Oft bin ich darüber sauer, dass du mir das, worum ich dich bitte, nicht gibst, egal ob das gut oder hilfreich für mich ist. Verzeih mir bitte mein Misstrauen und meinen Hochmut, zu denken, dass ich es besser weiß. Ich vertraue ganz darauf, dass du gut bist.

Vorsatz: Ich werde heute in Vorfreude auf Weihnachten die Güte Gottes feiern.

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