Tägliche Meditationen
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Dienstag,
19. Januar 2021

Seine Jünger rissen Ähren ab

Dienstag der zweiten Woche im Jahreskreis

P. Anton Vogelsang LC

Mk 2,23-28
An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder, und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten. Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten - wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben.

Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.

1. Sieh dir an, was sie tun! Das heutige Evangelium spricht über die vierte der fünf Auseinandersetzungen zwischen Jesus und den Pharisäern, die sich am Anfang des Markusevangeliums finden. Die Pharisäer sehen, wie die Jünger Jesu am Sabbat Ähren abreißen, was dem Gesetz nach verboten war. Was tun sie daraufhin? Wieder einmal versuchen sie, Unfrieden zwischen Jesus und seinen Jüngern zu stiften, indem sie Jesus vorhalten, er habe schlechte Jünger. "Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt."

2. Spürst Du Hass in deinem Herzen? Woher wissen die Pharisäer, dass die Jünger Ähren abreißen? Ihr Hass auf Jesus hat sie so weit gebracht, dass sie ihm nachspionieren und überall Fehler suchen, wo sie sie finden können. Martin Luther King Jr. sagte: "Hass zerstört die Persönlichkeit wie ein unentdecktes Krebsgeschwür und frisst seine lebendige Einheit auf. Hass zerstört das Gespür eines Menschen für Werte und seine Objektivität. Es bringt ihn dazu, das Schöne als hässlich und das Hässliche als schön zu bezeichnen, die Wahrheit mit dem Falschen und das Falsche mit der Wahrheit zu vertauschen." Das geschieht mit den Pharisäern. Das kann auch uns passieren. Spürst Du manchmal Hass in deinem Herzen aufkommen? Sei vorsichtig! Sobald wir dem Gefühl nachgeben, wird dieser Hass wachsen und nach und nach unsere Herzen verhärten. Das können wir bei den Pharisäern beobachten.

3. Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht. Als die Pharisäer die Jünger beschuldigten, den Sabbat zu entheiligen, antwortete Jesus, dass er der Herr über den Sabbat ist. "Und Jesus sagte zu ihnen: Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat." Im Alten Testament führt Gott den Sabbat ein und ist deshalb auch Herr darüber. "Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und all deine Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem HERRN, deinem Gott, geweiht." (Ex 20,8-10). Indem Jesus sagt, dass er der Herr über den Sabbat ist, beansprucht er indirekt, Gott zu sein.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich glaube an dich. Ich glaube, dass du der Herr über den Sabbat bist. Ich gebe dir mein Herz, so dass du alle meine inneren Verletzungen heilen kannst. So werde ich endlich in deine Ruhe eingehen können. Da möchte ich mit dir bleiben.

Vorsatz: Heute mit Jesus durch den Tag gehen, so wie die Jünger mit ihm durch die Kornfelder gegangen sind.

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