Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
5. Februar 2020

Gott überrascht

Mittwoch der vierten Woche im Jahreskreis
Hl. Agatha, Jungfrau, Märtyrin

Br. Daniel Flores Mondragón LC

Mk 6,1b-6
In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte.

Einführendes Gebet: Herr, nimm dieses verhärtete Herz weg und gib mir ein neues, das fähig ist, deine Botschaft zu empfangen und sie anderen zu verkünden.

Bitte: Gib mir ein Herz, das nach dir dürstet.

1. Sich von Gott überraschen lassen. Es ist sehr leicht, sich an das zu gewöhnen, was man hat; das gilt für die unbedeutendsten wie für die wichtigsten Dinge; nur wenn wir sie verlieren oder sie sich ändern, bemerken wir, wie sie Teil unseres Lebens sind. Ein Christ darf nie die Fähigkeit verlieren, sich in seinem täglichen Leben von Gottes Gegenwart und Handeln überraschen zu lassen. Im Evangelium sehen wir, wie die Landsleute Jesu dachten, sie wüssten bereits alles über ihn. Sie waren daran gewöhnt, dass Gott unter ihnen lebte, und es erschien ihnen seltsam, dass er nicht nach ihren Erwartungen handelte. Eine sehr reale Gefahr für jeden Christen ist die, Gott eine bestimmte Rolle im Leben zuzuweisen, sogar einen bestimmten Zeitplan (z.B. den Sonntagmorgen) und ihn in eine Schublade zu stecken, in der Hoffnung, dass er immer nach Schema F handeln und nichts Ungewöhnliches tun wird. So wird die Beziehung zu ihm rein funktional.

2. Die Größe seiner Pläne. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich überraschen zu lassen. Der negative Weg besteht darin, Anstoß zu nehmen, wie es den Landsleuten Jesu passiert. Das kann auch uns passieren, wenn wir mehr auf unsere Berechnungen und Pläne als auf seine Vorsehung und seinen Willen vertrauen. Der andere Weg, überrascht zu werden, besteht im Staunen und Glauben. Dazu müssen wir es wagen, Christus die Kontrolle zu übergeben. Und obwohl seine Art, die Dinge zu tun, oft ganz anders ist, als wir es vermuten, sind die Ergebnisse immer hervorragend und unerwartet. Seine Pläne mit unserem Leben sind immer größer, ehrgeiziger und kühner, als wir es uns vorstellen können.

3. Zeugen seiner Liebe. Die mangelnde Aufnahmebereitschaft in seinem Volk hinderte Jesus nicht daran, ihm die gute Botschaft der Erlösung zu überbringen. Wie er müssen auch wir bereit sein und nach Möglichkeiten suchen, unseren Glauben zu bezeugen. Wir alle sind gerufen, Märtyrer gemäß der ursprünglichen Bedeutung dieses Begriffs zu sein, also "Zeugen". Mutige und eifrige Zeugen, die bis an die Grenzen der Gesellschaft gehen, um in Wort und Tat nicht nur eine Lehre, sondern auch eine Erfahrung zu verkünden, das heißt, wie die Begegnung mit dem lebendigen Christus unser Leben verändert hat.

Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir aus meiner Bequemlichkeitszone herauszukommen. Ich bitte dich, sende mir deinen Heiligen Geist, damit auch ich wie an Pfingsten die Apostel mit Mut und Vertrauen erfüllt werde, um dir den ersten Platz in meinem Leben zu geben und Zeugnis von dir zu geben.

Vorsatz: Heute werde ich nach einer Möglichkeit suchen, meine persönliche Erfahrung mit Christus mit jemandem zu teilen.

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