Tägliche Meditationen
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Dienstag,
5. August 2008

Den Weisen folgen, nicht den Gelehrten

Dienstag der achtzehnten Woche im Jahreskreis

P. Jason Wallace LC

Mt 15,1-2,10-14
Da kamen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus und sagten: Warum missachten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen sich nicht die Hände vor dem Essen.

Und er rief die Leute zu sich und sagte: Hört und begreift: Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Weißt du, dass die Pharisäer über deine Worte empört sind? Er antwortete ihnen: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. Lasst sie, es sind blinde Blindenführer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen.

Einführendes Gebet:   Herr, schenke mir Einsicht in deine Wege, damit ich den Weg lieben kann, den du für mich gezeichnet hast, und bei jedem Schritt voll Hoffnung voranschreiten kann. Ich verbeuge mich vor dir, weil du mir immer wieder zeigst, dass deine Wege nicht meine Wege sind. Ich danke dir, denn ich finde das wahre Glück, wenn ich deine Güte zu mir anerkenne.

Bitte:  Herr, lehre mich deine Wege.

1. Traditionen. Christus klärt uns über das Wesentliche auf. Die Pharisäer hatten sehr viele Traditionen geschaffen. Viele darunter waren in guter Absicht geschaffen worden und halfen den Leuten, in der Tugend zu wachsen. Aber mit der Zeit wurden sie zu bloßen Ritualen, die an die Stelle einer Liebesbeziehung mit Gott traten. Kehren wir also zum Wesentlichen zurück, das unser Leben mit Christus bestimmen soll. Lege ich größeren Wert auf meine Gewohnheiten und Vorlieben, als auf das, was Christus von mir durch seine Kirche verlangt? Verliere ich das Ziel aus den Augen, indem ich mich mehr auf die Mittel zum Ziel konzentriere, als auf das Ziel an sich, nämlich Christus?

2. Der innere Mensch. Was aus dem Munde eines Menschen kommt, zeigt, was für ein Mensch er ist; es zeigt, welche Werte er in seinem Herzen trägt. Entweder werden wir Worte hören, die von Gottes Liebe durchdrungen sind, oder wir werden Worte hören, die voller Widerlichkeiten sind. Wir werden sehen, ob ein Mensch nur an sich denkt oder an die Nöte der Anderen. Wir werden herausfinden, wer sich als Werkzeug Gottes sieht und wer Gott zum Werkzeug für seinen eigenen Erfolg macht. Was in einem Menschen ist, zeigt sich immer in seinen Worten.

3. Wahre Führerschaft. Der Mensch sollte Gottes Weisheit folgen. Wer von Gottes Weisheit erfüllt ist, weiß, wie er einem anderen Menschen am besten helfen kann, sein Ziel zu erreichen: die Vereinigung mit Christus. Draußen gibt es vielerlei Arten von Pflanzen (Menschen); wir müssen jenen folgen, die von der Weisheit Gottes gesät worden sind. Wir brauchen Hilfe, um unterscheiden zu können, welche Pflanzen von unserem Herrn kommen. Wir können sie an ihren Früchten erkennen, aber wir brauchen vielleicht trotzdem einen geistlichen Führer, der uns dabei hilft, die Bewegungen unserer Seele zu unterscheiden, damit wir nicht in die Grube des blinden Führers fallen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, wir leben in einer verwirrten Welt, in welcher die Menschen das Böse „gut” und das Gute „bös” nennen. Schenk mir die Gabe der Unterscheidung der Geister, damit ich deinen Frieden immer in meinem Herzen bewahren kann.

Vorsatz:   Ich will unseren Herrn in der Eucharistie besuchen und um die Gabe der Weisheit bitten.

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