Tägliche Meditationen
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Montag,
4. August 2008

Das Boot kräftig rudern

Montag der achtzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes Maria Vianney

P. Jason Wallace LC

Mt 14,22-36
Gleich darauf forderte Jesus die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg. Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.

Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennesaret. Als die Leute dort ihn erkannten, schickten sie Boten in die ganze Umgebung. Und man brachte alle Kranken zu ihm und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.

Einführendes Gebet:   Herr, lehre mich, an dich zu glauben, auch wenn ich nicht alles verstehe. Hilf mir, auf dich zu hoffen, auch wenn die Wellen der Zerstörung auf mich einstürzen. Erleuchte mich, damit ich in meiner Liebe standhaft bleibe, auch wenn meine Leidenschaften versuchen, mich von dir wegzuziehen.

Bitte:  Herr, bitte gib mir die Gnade, beharrlich zu bleiben.

1. Den Berg hochsteigen. Als ich als Jugendlicher an einem Freizeitcamp unserer Pfarrgemeinde teilnahm, stiegen wir auf hohe Berge in den Rocky Mountains. Als es Abend wurde, lud uns der Priester beim gemütlichen Sitzen ums Lagerfeuer ein, einen Rosenkranz zusammen zu beten. Augenblicke des Gebets helfen uns, auszuharren und den Tag hindurch auf dem rechten Weg zu bleiben. Auch wenn wir uns noch so sehr danach sehnen, von den Strapazen auszuruhen, wissen wir doch, dass es nichts Lohnenderes gibt als einige Momente stillen Gebets, in denen wir mit dem Herrn sprechen, unsere Herzen zu ihm erheben und uns an die Wunder erinnern, die er für uns getan hat. Steigen wir also wie Christus jeden Abend auf den Berg, um diese so kostbare Zeit mit dem Vater zu verbringen.

2. Petrus auf dem Wasser, Petrus im Wasser. Der Wind ist ein Symbol für unsere Leidenschaften. Zeitweise brausen sie auf, lassen dann für eine Weile wieder nach, bevor sie uns von neuem ins Gesicht blasen. Wir müssen zäh sein, um bei diesem Gegenwind voranzukommen. Petrus war zäh: Er ging auf dem Wasser. Er glaubte. Aber wie wir alle, so fing auch er an zu zweifeln. Wir müssen in unserem Glauben stark bleiben und davon überzeugt sein, dass der Herr uns seine Liebe beweisen will. Jeden Tag, wenn wir von den Stürmen unserer Leidenschaften bedrängt werden, gibt er uns die Gelegenheit, stark zu bleiben. Werde ich meinen Blick auf den Herrn gerichtet halten können, auch wenn alles um mich herum einstürzt?

3. Das Boot kräftig rudern. Wenn wir für den Herrn arbeiten, braucht es Zeit für das vertraute Gebet, wie wir im ersten Punkt betrachtet haben, aber es braucht auch Zeit für das konkrete Handeln. Christen müssen gleichzeitig Menschen des Gebetes und Menschen des entschlossenen Kampfes sein. Wir müssen wissen, wie wir beten und mit unserem Herrn als unserem besten Freund reden sollen, wir müssen aber auch wissen, dass sich wahre Freundschaft in konkreten Taten zeigen muss. Manchmal müssen wir uns eben in die Riemen legen und hart rudern. Das Leben ist hart, die Welt fordert uns jeden Tag von neuem heraus, wir alle haben aber unsere Schwächen, aber wir dürfen uns nicht zurücklehnen, denn sonst werden wir auf die Felsen der Zerstörung geworfen. Wir müssen das Boot kräftig rudern.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich danke dir, dass du mir zeigst, dass es eine Zeit fürs Beten gibt und eine Zeit, in der wir unser Gebet in konkretes Handeln umsetzen müssen. So werden unsere Taten zu Gebet. Leite mich, so zu leben, wie ich bete, damit die Menschen dich durch mein Handeln erkennen können.

Vorsatz:   Wenn ich heute versucht bin, aufzugeben, werde ich mich erst recht anstrengen, standhaft zu bleiben.

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