Tägliche Meditationen
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Freitag,
4. September 2020

Ganz oder gar nicht!

Freitag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Br. Peter Hemm LC

Lk 5,33-39
In jener Zeit sagten die Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesus: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken. Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten. Und er erzählte ihnen auch noch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Kleid ab und setzt es auf ein altes Kleid; denn das neue Kleid wäre zerschnitten, und zu dem alten Kleid würde das Stück von dem neuen nicht passen. Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Denn der neue Wein zerreißt die Schläuche; er läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen. Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: Der alte Wein ist besser.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.

Bitte: Jesus, schenke mir eine treue Liebe zu dir, die sich nach nichts als nach dir sehnt.

1. Jesus, der Bräutigam. Die Kirche wird oft auch "Braut Christi" genannt (z.B. KKK 757). In erster Linie drückt dieses Bild aus, dass Jesus uns ganz und gar geliebt und sein Leben für uns hingegeben hat. Gleichzeitig zeigt es aber auch die enge Verbundenheit, die wir mit Jesus haben können und sollen. Er kann und möchte unser Herz völlig mit Freude und Frieden erfüllen. Es liegt an jedem einzelnen von uns, das Ja-Wort dazu zu sprechen.

2. Trauer und Schwermut oder Freude in Fülle? "Die Freude des Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen." So beginnt Papst Franziskus sein apostolisches Schreiben Evangelii Gaudium. Christsein heißt vom Grundtenor der Existenz her froh sein. Traurigkeit hingegen macht sich oft dann breit, wenn wir versuchen, den neuen Wein Jesu mit dem alten Wein unserer eigenen Kriterien, Ideen und Wünsche zu vermischen. Christsein in Fülle bringt auch Freude in Fülle.

3. Es liegt an mir. Gott hat uns Treue und bedingungslose Liebe zugesagt. Auch wenn wir ihn nicht spürbar erfahren, bleibt er seinem Wort treu. Es liegt also an mir, ob ich mich auf ein Leben in der Liebe Gottes einlasse. Das ist jeden Tag ein Kampf, da es nicht reicht, einmal "Ja" zu sagen. Christsein beinhaltet Selbstüberwindung und Kreuz, doch bringt es auch eine unglaubliche Freude mit sich, die Freude der Gäste beim Hochzeitsmahl Gottes.

Gespräch mit Christus: Jesus, an dieser Stelle möchte ich dir einfach einmal für mein Leben, meinen Glauben und meine Erfahrungen mit dir danken. Es ist wunderbar, deine vielen kleinen und großen Eingriffe in meinem Leben sehen zu dürfen! Es fasziniert mich immer wieder aufs Neue, wie reich du mich beschenkst! Deine Liebe überrascht mich so oft. Lass nicht zu, dass ich mich jemals von deiner Liebe entferne.

Vorsatz: Ich werde Jesus heute beim Abendgebet oder zu einem anderen Zeitpunkt für alles danken, was er mir geschenkt hat.

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