Tägliche Meditationen
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Montag,
19. Februar 2007

Eine schwerer Fall von Besessenheit

Montag der siebten Woche im Jahreskreis

P. Richard Gill LC

Mk 9,14-29
Als sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Menschenmenge um sie versammelt und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten. Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn zu und begrüßten ihn. Er fragte sie: Warum streitet ihr mit ihnen? Einer aus der Menge antwortete ihm: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen; immer wenn der Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie hatten nicht die Kraft dazu. Da sagte er zu ihnen: O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir! Und man führte ihn herbei. Sobald der Geist Jesus sah, zerrte er den Jungen hin und her, sodass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte. Jesus fragte den Vater: Wie lange hat er das schon? Der Vater antwortete: Von Kind auf; oft hat er ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns! Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt. Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Als Jesus sah, dass die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlass ihn und kehr nicht mehr in ihn zurück! Da zerrte der Geist den Jungen hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Der Junge lag da wie tot, so dass alle Leute sagten: Er ist gestorben. Jesus aber fasste ihn an der Hand und richtete ihn auf, und der Junge erhob sich. Als Jesus nach Hause kam und sie allein waren, fragten ihn seine Jünger: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden.

Einführendes Gebet:   Herr, du weißt, wie fest ich an dich glaube und wie sehr ich dich brauche und wie sehr ich von dir in allem abhängig bin. Darum vertraue ich deiner Gnade. Hilf mir im Vertrauen zu wachsen und all meine Hoffnung auf deine Liebe und dein Erbarmen in meinem täglichen Tun zu setzen.

Bitte:  Herr, hilf mir, alles im Vertrauen auf deine Gnade und Macht zu tun, im Geist eines Betens voller Vertrauen zu dir.

1. Sie stiegen den Berg hinunter. Jesus und die drei Apostel stiegen vom Berg der Verklärung hinunter, wo sie eine unglaubliche mystische Erfahrung gemacht hatten. Jetzt mussten sie aber diesen Berg wieder verlassen. Es gab noch viel zu tun, denn der Teufel ging noch auf der Erde umher und es gab noch viele mit Problemen belastete Seelen, die dem Bösen gegenüber machtlos waren. Jesus musste zuerst sein Werk, nämlich die Überwindung der Macht des Bösen, fortführen und erst dann würde er zu seinem Vater heimkehren. Auch wir müssen uns jeden Tag erneuern, im Gebet und in der Vereinigung mit Gott, und dann sollen wir hinausgehen und uns der Aufgabe widmen, das Reich Gottes in der Welt aufzubauen. Zeit zum Ausruhen werden wir im kommenden Leben haben.

2. „Hilf meinem Unglauben!” So oft wollen wir wie dieser Mann fest glauben, dass Christus die Macht hat, uns zu helfen, aber etwas hält uns zurück, etwas hindert uns daran, ihm ganz zu vertrauen. Dieser Mann und sein Sohn hatten schon so lange gelitten, und doch bittet er um mehr Glauben, um mehr Vertrauen, denn er weiß, dass jetzt Christus gegenwärtig ist. Auch wir müssen ihn ständig bitten, unseren Glauben zu vermehren, damit wir, wenn die Herausforderungen des Alltags kommen, Frieden und Ruhe in unserem Herzen haben, denn wir wissen ja auch, dass Christus jeden Tag bei uns ist. „Alles kann, wer glaubt.” Glaube ich das?

3. Unser Versagen. Die Jünger waren überrascht, dass sie den Dämon nicht austreiben konnten. Schließlich hatte ihnen Jesus doch die Vollmacht über die Dämonen gegeben und es hatte auch funktioniert. Aber jetzt versagte ihr Können. Gott gibt uns die Gnade, mit Herausforderungen konfrontiert zu werden und das Böse und die Sünde zu überwinden. Je weiter wir aber im Leben voranschreiten, umso mehr müssen wir im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe wachsen und wir dürfen nicht auf der Stelle stehen bleiben. Wir müssen um immer mehr Gnaden bitten, denn der Teufel wird uns härter und machtvoller angreifen als zuvor. Gebet ‐ echtes, gläubiges Gebet ‐ muss vor allem unsere Waffe sein in all den Versuchungen und Prüfungen, mit denen wir jeden Tag konfrontiert werden.

Gespräch mit Christus:  Jesus, vermehre meinen Glauben an dich jeden Tag meines Lebens. Lass mich ein Mensch des Gebetes sein, ein Mensch, der all sein Vertrauen auf dich und deine Gegenwart setzt. Lass mich erkennen, dass mir nichts Böses widerfahren kann, wenn du mir nahe bist.

Vorsatz:   Ich will mein Gebet vertiefen, und ich will dabei nicht auf das Gefühl achten, sondern vielmehr mit echtem Glauben, Hoffnung und Liebe beten.

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