Tägliche Meditationen
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Sonntag,
27. Januar 2019

Da ist etwas passiert, was mein Leben zur Hingabe befreit

Dritter Sonntag im Jahreskreis
Hl. Angela Merici OSU, Ordensgründerin
Hl. Julian von Le Mans, Bischof
Sel. Paul Josef Nardini, Ordensgründer

P. Leonhard Maier LC

Lk 1,1-4;4,14-17
Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest. In jener Zeit kehrte Jesus, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen. So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.

Einführendes Gebet: Heute! Heute setze dich zu mir, Jesus! Erfülle mich, heute! Bringe mir die gute Nachricht! Gib mir mein Augenlicht zurück! Befreie mich!

Bitte: Konkret bitte ich dich um dein Eingreifen in der Angelegenheit, die mir heute am meisten Sorge bereitet: …

1. Das Wirken Jesu kann nicht verborgen bleiben. Jesus predigt – und die Leute strömen zusammen. Jesus wirkt Wunder – und alle reden davon. Jesus, könntest du nicht auch in meinem Leben wirken und durch meine Worte predigen? Ich will mich dir jetzt schenken. Ich übergebe dir meine Stimme und meine Gedanken. Nimm mich und breite mit mir heute dein Reich aus! Was du mir geschenkt hast, das wird nicht verborgen bleiben. Wenn du in mir lebst, wird das nicht ohne Auswirkung sein.

2. Jesus ist kein Betrüger. Wenn ich dir nachfolge, dann bin ich nicht einem Gauner auf den "Leim" gegangen. Ich weiß um die Zuverlässigkeit der Lehre, die deine Jünger von Anfang an nach bestem Wissen und Gewissen weitergegeben haben. Ich laufe keinem Märchen hinterher, wenn ich Christ bin, sondern ich anerkenne die historischen Fakten. Ich lebe in der festen Glaubensgewissheit, dass du der bist, für den es sich am meisten zu leben lohnt. Im Vergleich zu dir sind alle anderen Optionen nichts. Paulus sagt: Ich sehe alles als Verlust an… (Phil 3,8). Du bist der einzige, dem mein Leben zusteht.

3. Du brichst mein Gefängnis auf. Heute kannst du mich befreien: jetzt. Das Zusammensein mit dir in Wort und Sakrament befreit mich aus meiner Selbstsucht. Du befreist mich zur Hingabe an meine Schwestern und Brüder. Ich darf mit einem reinen Herzen in diesen Tag gehen, weil du mich immer wieder reinwäschst. Je mehr ich dich betrachte, desto freier werde ich. Du bringst mich ins Gleichgewicht, machst mich normal und gesund. Ich brauche deine Befreiung jeden Tag. Ich will mich heute noch einmal neu auf dich ausrichten, will auf dich hin-leben.

Gespräch mit Christus: Jesus, dein Evangelium ist kein nettes Theater, sondern zweischneidiges Schwert, Wort Gottes. Du berührst mein Herz aus Stein und verwandelst es in ein Herz aus Fleisch, machst mich zu einem Menschen, der sich hingeben kann. Dieser Tag soll ein Tag sein, an dem ich mich mit deiner Kraft an die mir anvertrauten Menschen verschenke.

Möglicher Vorsatz: Der erste Mensch, der mir begegnet, soll ein Gebet von mir bekommen: den Segen des allmächtigen Gottes, der mich in meiner Gebetszeit besucht hat.

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