Tägliche Meditationen
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Freitag,
27. Oktober 2023

Im Heute leben und lieben

27. Oktober 2023

Freitag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Raphaela Kloiber

Lk 12,54-59
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so. Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß. Und es trifft ein. Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten? Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil? Wenn du mit deinem Gegner vor Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen. Sonst wird er dich vor den Richter schleppen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen. Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast.

Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir und ich stehe vor dir, so wie ich bin. Alles, was mich bewegt, lege ich vor dich hin. Herr, ich komme zu dir und ich schütte mein Herz bei dir aus. Nimm alles weg von mir, was mich hindert, ganz bei dir zu sein.

Bitte: Hilf mir, im Hier und Jetzt anzukommen und dich genau dort zu erkennen, wo ich gerade stehe.

1. Die Zeichen der Zeit. In diesem Evangelium ermahnt Jesus die Menschen, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Er verwendet das Bild des Wetters, um seine Botschaft zu vermitteln. Genau wie die Menschen das Wetter deuten können, sollten sie auch die Zeichen der Zeit und die Gegenwart Gottes in ihrem Leben erkennen. Ich möchte mir jetzt vorstellen, wie Jesus auch mich anschaut und mir heute diese beiden Fragen stellt: Warum kannst du dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten? Warum findest du nicht schon von selbst das rechte Urteil?

2. Im Heute leben. Warum fällt es uns so schwer, Gottes Gegenwart in unserem Heute zu erkennen und somit auch seinen Willen und seine Zeichen? Im Heute leben fällt uns so schwer, weil wir oft mit den Gedanken entweder in der Vergangenheit, oder in der Zukunft sind. Sorgen, Ängste etc. … All das hält uns davon ab, die liebende Gegenwart Gottes in meinem JETZT zu erkennen. Was ist das, was mich gerade am meisten daran hindert, im gegenwärtigen Moment zu leben?

3. Die Intuition eines liebenden Herzens. Die Unterscheidung der Geister ist ein Weg, Gott in meinem Heute zu begegnen, seine Gegenwart und seinen Willen zu erfahren, sie ist die Intuition eines liebenden Herzens. Nur ein Herz, das liebt, ist offen für den, der die Liebe in Person ist. Und nur ein Herz, das sich geliebt weiß, kann diese Liebe weitergeben. Das rechte Urteil, von dem Jesus spricht, ist die Liebe. Liebe, die nicht immer einfach und angenehm ist, aber Liebe, die das Beste für den anderen möchte.

Gespräch mit Christus: Jesus, gestern ist vergangen und morgen "ist" noch nicht, doch heute will ich sagen: ich liebe dich. In meinem Hier und Jetzt vertraue ich dir, und ich gebe dir all meine Ängste und meine Sorgen.

Vorsatz: Ich nehme mir vor, heute am Ende des Tages eine Gewissenserforschung zu machen, um Gottes Gegenwart in meinem Tag zu erkennen.

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