Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
15. November 2017

Dankbar sein

Mittwoch der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Findan OSB,
Hl. Leopold
Hl. Albert der Große, OP, Bischof

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 17,11-19
Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien. Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.

Einführendes Gebet: Jesus, voller Freude komme ich heute zu dir, denn in dir habe ich einen Freund gefunden, zu dem ich immer wieder gehen kann. Ich bin kein Sklave in deinen Augen, sondern dein Freund.

Bitte: Lass mich nie vergessen, dass ich alles von dir erhalte. Schenk mir die Gnade, dir immer wieder zu danken, besonders dann, wenn es mir nicht so gut geht.

1. Das Grenzgebiet. Jesus zog durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Die Samariter waren ein Volk, das sich von den Juden abgespalten hatte. Als Jesus die Samariterin um Wasser bat, war diese richtiggehend überrascht, dass ein "Jude" das tun würde (Joh 4). Jesus scheint aber dieses Grenzgebiet zu lieben. Zum Beispiel erzählt er gerne Gleichnisse, in denen Samariter vorkommen, wie das vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,30-37). Er selbst wird von den Juden sogar einmal als Samariter bezeichnet (Joh 8,48).Was mag Jesus wohl an diesem Volk, mit denen die Juden nicht verkehrten (Joh 4:9), gefunden haben? Vielleicht war er dort auf der Suche nach den verlorenen Schafen Israels? Ich kann Jesus oft an Orten finden, wo ich ihn nicht erwarte. Seine Liebe zu mir drängt ihn, mich auch in Grenzgebieten aufzusuchen. In welchem Grenzgebiet befinde ich mich?

2. Das Wunder. Aus beiden Gegenden ausgestoßen, befanden sich die Aussätzigen in diesem Grenzgebiet. Eine einzige innere Sehnsucht erfüllte sie - wieder heil und gesund zu werden; "normal" zu sein. "Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!" Drückt dieser Satz auch meine Sehnsucht und mein Rufen nach Jesus aus, wenn ich gefallen bin, verletzt bin oder gesündigt habe? Oder verstecke ich mich, habe Angst, vor Jesus hinzutreten und schäme mich?"Geht, zeigt euch den Priestern!" Welch eine Vollmacht verleiht Jesus den Priestern in diesem Moment. Die Priester hatten nämlich auch die Aufgabe im Falle eines Aussatzes den Menschen als rein oder unrein zu erklären. Und just als die Zehn auf dem Weg zu den Priestern waren, geschah auch das Wunder. Mein Glaube, durch den Priester Heilung und Vergebung bei Gott zu finden, ist Voraussetzung dafür, dass das Wunder in meiner Seele geschieht. Sie wird geheilt. Brennende Sehnsucht und demütiger Glaube berühren Gott zutiefst und bewegen ihn zum Handeln. Trage ich in meinem Herzen eine brennende Sehnsucht und demütigen Glauben?

3. Der Samariter. Nur einer kam zurück: der Aussätzige aus Samarien. Spürten die anderen keine brennende Sehnsucht und hatten sie keinen demütigen Glauben? Doch, sie alle spürten und hatten beides. Jedes Wunder Gottes bewirkt Heilung an Seele und Leib, aber es nimmt niemandem die innere Freiheit, Gott zu lieben und sich dafür zu bedanken. Gott will geliebt werden, aber er zwingt mich nicht dazu. Er zwingt mich nicht, mich zu bedanken und heilt trotzdem. Ich muss ihm nicht mit Liebe auf das Wunder antworten. Es steht mir frei, mich für ihn zu entscheiden. Was für einen Gott wir doch haben!In manchen Menschen hinterlässt sein Wunder aber auch tiefe Dankbarkeit, weil sie erkennen, dass Gott es mit uns gut meint und uns Gutes tut. Solche Seelen haben Jesus als ihren Erlöser und Retter erkannt und können sich nicht mehr von ihm trennen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte genau diese Seele sein. Du bist mein Erlöser und Retter. Du hast "Fleisch" angenommen. Du bist zu mir gekommen, um mir so nahe zu sein, um mich zu umarmen, mit mir zu weinen und zu lachen. Ich will mich nie mehr wieder von dir trennen, nie wieder ohne dich leben.

Möglicher Vorsatz: Und weil ich dich als meinen Retter und Erlöser erkannt habe, möchte ich mir Zeit nehmen, und mindestens zehn Dinge aufschreiben, für die ich dir dankbar bin.

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