Tägliche Meditationen
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Montag,
26. Juni 2023

Wer kennt das nicht?

Montag der zwölften Woche im Jahreskreis

Svenja Nonnenmacher

Mt 7,1-5
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.

Einführendes Gebet: Vater, ich danke dir für diese Gebetszeit, die ich bei dir sein kann. Ich möchte dich besser verstehen und dir und deinem Herzen immer ähnlicher werden. Erleuchte mich mit dem Heiligen Geist.

Bitte: Bitte sprich durch diese Bibelstelle heute zu mir.

1. Richtet nicht! Wie schnell und wie oft sind wir dabei zu richten. Wir sehen eine Situation, analysieren sie und stellen fest, dass…, dass was? – dass sie so ist, wie wir es glauben und auslegen? Aber oft spielen uns hier unsere Erfahrungen einen Streich. Wer kann eine Situation nur aus einer Perspektive bewerten? Möchten wir, dass die Menschen uns so richten? Deshalb gilt: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!

2. Der Splitter und der Balken. Ist es nicht viel einfacher, den Splitter und die kleinen Verfehlungen anderer zu sehen? Es lenkt doch direkt von uns ab und wer mag sich schon gerne mit seinen eigenen Verfehlungen auseinandersetzen? Und ist es nicht auch viel einfacher, den anderen gute Ratschläge, Hinweise und Tipps zu geben, wie sie ihre "Splitter" sehen und entfernen können? Aber richten wir den Blick doch einmal zuerst auf uns. Seien wir barmherzig und beten zuerst, damit wir erkennen können, wer oder was jetzt wirklich zuerst dran ist.

3. Du Heuchler! Jesus geht hier ganz direkt mit uns ins Gericht. Ja, ich schreibe ganz bewusst – mit uns –, denn ich bin auch oft so ein Heuchler. Es liegt, glaube ich, irgendwie in der gefallenen Natur des Menschen, dass man die Fehler anderer schneller erkennt, beurteilt und richtet. Aber wollen wir wirklich auch selbst so behandelt werden? Dass jemand, der nicht alle Puzzleteile kennt, sich anmaßt, Situationen und Menschen zu beurteilen und zu richten?

Gespräch mit Christus: Jesus, so sehr ich wünsche, dass die Menschen und du barmherzig mit mir sind, so wünsche ich auch, es zu lernen, barmherzig mit den anderen zu sein. Hilf mir, mit Liebe auf sie zu schauen und zu helfen, anstelle zu richten.

Vorsatz: Heute will ich einmal vor meiner eigenen Haustüre kehren und überlegen, was für Balken in meinem Auge stecken und sie liebevoll Gott hinhalten, dass er sie herauszieht.

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