Dienstag,
21. Juni 2022
Das Tor ist eng und der Weg ist schmal
Dienstag der zwölften Woche im Jahreskreis
Hl. Aloisius Gonzaga, Ordensmann
Gedenktag
Michael Roidl
Mt 7,6.12-14
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Gebt das Heilige nicht den Hunden, und
werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden
und euch zerreißen. Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz
und die Propheten. Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg
dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist
schmal, und nur wenige finden ihn.
Einführendes Gebet: Jesus, du bist der Allerheiligste. Du hast mir heute wieder die Möglichkeit gegeben, meine Zeit mit dir zu verbringen, dich zu berühren und die Worte aus deinem Mund zu hören. Lass das Heilige, das von dir abstrahlt, Frucht bei mir bringen, und heilige mich durch die gemeinsam verbrachte Zeit.
Bitte: Herr, lass mich die Sorgen des Alltags in Demut tragen und dir so noch enger nachfolgen.
1. Die Gebetseinstellung überprüfen. Jesus mahnt uns, das Heilige nicht den Hunden hinzuwerfen, die nicht verstehen, um was es sich handelt und es daher auch nicht zu schätzen wissen. Dabei könnten wir uns auch die Frage stellen: Wissen wir die Zeit und die Liebe zu schätzen, die Jesus uns jetzt entgegenbringt? Oftmals denken wir, dass wir Gott einen Gefallen tun, wenn wir ihm eine halbe Stunde Gebet schenken, aber ist es nicht eher so, dass wir eine halbe Stunde seiner Zeit geschenkt bekommen? Wissen wir das Geschenk des Gebets wirklich zu schätzen?
2. Die Sorgen des Alltags. Wenn wir denken, wir müssten auf Missionsreise in ferne Länder gehen, um den schweren Weg zu Gott zu gehen, dann irren wir uns. Jemand, der den alltäglichen Weg zur Heiligkeit super vorgelebt hat, ist die heilige Theresia von Lisieux. Sie bestand darauf, dass der Weg zur Heiligkeit vor allem darin besteht, die alltäglichen Dinge und Sorgen in Liebe zu Gott zu tragen. Wir müssen keine Wunder wirken. Wir müssen einfach nur – das aber sehr wohl – unsere Verrichtungen im Alltag aus und in Liebe zu Gott tun.
3. Das Tor ist eng und der Weg ist schmal. Gegen sämtliche das Leben erleichternde, moderne Werbemethoden verspricht uns Jesus nicht, dass es hier auf Erden mit ihm leicht und angenehm wird. Er unterstreicht ausdrücklich, dass der Weg, der zum Leben in Fülle führt, der schwere Weg ist. Das ist ein Fakt, den man sich bewusst machen muss. Glück und Fülle heißen nicht Sorglosigkeit und Bequemlichkeit! Gerade in den Sorgen und Schwierigkeiten, auf dem schweren Weg, glücklich und erfüllt zu sein, das ist der Weg Gottes.
Gespräch mit Christus: Jesus, mein Alltag ist nicht immer einfach und er enthält so mancherlei Schwierigkeit und Hürde. Ich bitte dich um die Kraft, diese Schwierigkeiten in der Liebe zu dir tragen zu können und ihnen so ewigen Wert zu schenken. Lass mich ein Heiliger des Alltags werden.
Vorsatz: Ich will heute bewusst jede Schwierigkeit, die mir begegnet, aus Liebe zu Christus tragen.