Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
22. Juni 2022

Guter Baum, gute Früchte

Mittwoch der zwölften Woche im Jahreskreis
Hl. Thomas Morus, Märtyrer
Hl. John Fischer, Bischof
Hl. Paulinus von Nola, Bischof

Michael Roidl

Mt 7,15-20
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten. Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen.

Einführendes Gebet: Jesus, ich danke dir dafür, dass ich heute mit dir Zeit verbringen kann. Durch deine Liebe erhältst du mich Tag für Tag. Ich möchte dich um deiner selbst willen lieben, weil du bist, wer du bist. Lass diese gemeinsame Zeit Frucht bringen.

Bitte: Herr, lass mich gute Früchte bringen und so ein guter Baum in deinem Garten sein.

1. Hütet euch. Jesus appelliert in dieser Evangelienstelle an seine Jünger, sich vor falschen Propheten zu hüten. An anderer Stelle spricht Jesus davon, dass ein blinder Blindenführer gemeinsam mit dem Geführten in eine Grube fällt. An dieser Stelle können wir uns selbst fragen: Wovon lasse ich mich eigentlich in meinem Leben führen? Jesus ist der Weg, der zum Leben führt. Alle anderen "Ersatzführer", die es so oft in unserem Leben gibt, führen uns nicht zum ewigen Leben, sondern nur in eine Sackgasse.

2. Die Früchte. Woran kann man ermessen, ob man selbst auf der guten oder schlechten Bahn ist? Jesus sagt, dass unsere eigenen Taten auch Maßgebliches über unsere inneren Einstellungen preisgeben. Diese Erkenntnis ist ein guter Ausgangspunkt für eine Erforschung: Was bringe ich für Früchte hervor? Heilen, stärken und nähren meine Worte und Taten meine Nächsten, oder zerstören sie und lassen einen fahlen Beigeschmack zurück? Was bin ich für ein Baum?

3. Der Anspruch. Jesus gibt am Ende der Stelle einen Ausblick darauf, was mit den schlechten Bäumen passiert. Sie werden umgehauen und ins Feuer geworfen. Jesus arbeitet als Gärtner im Weinberg seines Vaters und versucht, das Beste aus uns herauszuholen. Er ist unablässig bemüht, uns zu Wachstum und Blüte zu führen. Es gibt allerdings schon einen gewissen Anspruch an uns, und zwar: dann auch tatsächlich Frucht zu bringen. Wir können nicht als verdorbener Baum im Garten Gottes stehen. Der Anspruch steht: ein guter Baum sein, gute Früchte bringen, sich von der Zuwendung Jesu berühren lassen und aufblühen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich weiß, dass ich nicht immer alles richtig mache und dass ich auch manchmal schlechte Früchte hervorbringe. Ich will aber wirklich ein guter Baum sein, auf den du stolz sein kannst. Lass mich deine Hingabe an mich annehmen und bringe mich so zur Blüte.

Vorsatz: Ich will heute besonders darauf achten, dass meine Worte gegenüber den anderen aufbauend und freundlich sind.

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