Tägliche Meditationen
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Samstag,
5. Mai 2018

Der Hass der Welt

Samstag der fünften Osterwoche
Hl. Godehard von Hildesheim, Bischof
Hl. Jutta von Sangerhausen, Einsiedlerin

Ellen Charlotte Petermann

Joh 15,18-21
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet: Jesus, ich bin zu dir gekommen, um von deiner Liebe zu lernen. Deine Liebe soll mein Maßstab sein. Erfülle mich, damit ich zum Kanal deiner Liebe werde.

Bitte: Jesus, bitte mach mich stark, um dem Hass der Welt mit Mut begegnen zu können.

1. Die wichtigste Beziehung in meinem Leben. Zu Beginn seiner Belehrung spricht Jesus von unserer Beziehung zu ihm. Er hat uns erwählt, wir gehören ganz ihm, zu ihm. Das ist die zentralste und wichtigste Beziehung in unserem Leben. Nichts ist wichtiger, als mit ihm verbunden zu sein, gleich der Rebe am Weinstock. So können wir Frucht bringen als Christen und im Hass der Welt bestehen.

2. Gemeinsamkeit macht stark. Glaube ist keine Privatangelegenheit. Wir müssen als Christen gemeinsam in Liebe unterwegs sein. Wir brauchen einander, um stark sein zu können. Es darf mir als Christ nicht egal sein, wie es dem anderen geht. Wir sind aufeinander angewiesen, in der Gemeinde oder in einer Gemeinschaft. Individualisten können sich gegen den Hass der Welt fast nicht wehren. Nur wo wir uns einander diese Liebe erweisen, wird es möglich, die Ablehnung der Welt, von der Jesus spricht, zu ertragen.

3. Die Wahrheit der christlichen Botschaft. "Hass" meint hier eigentlich "mit Hass verfolgen". So wie einst Saulus die Jünger verfolgte, um sie zu töten, so werden auch heutzutage Christen verfolgt und um ihres Glaubens willen getötet. Der Mensch ist schnell Beute des Hasses, wenn er etwas nicht versteht, wenn er sich von etwas bedroht fühlt. Wer nicht mit Christus unterwegs ist, versteht ihn nicht, kennt noch nicht die volle Wahrheit. Die Welt möchte nicht mit der Wahrheit konfrontiert werden, weil sie unbequem ist oder Opfer abverlangt. Wir dürfen nicht verzweifeln, wenn wir auf Ablehnung oder Hass treffen, denn dann wissen wir eines genau: Wir leben zwar in dieser Welt, aber sind nicht von dieser Welt, denn wir gehören zum Vater, der im Himmel ist, der uns liebt, und zu dem wir zurückgehen dürfen. Dieses Bewusstsein sollte uns ein großer Trost sein.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich bin dankbar, dass ich dich kenne, dass ich dein Jünger sein darf. Die Gespräche mit dir schenken mir immer wieder neue Kraft und den Willen, deine Botschaft weiter zu erzählen.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich einem Menschen erzählen, wie sehr mich mein Glaube erfüllt und heilt.

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