Tägliche Meditationen
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Freitag,
20. April 2007

Seine wahren Nachfolger

Freitag der zweiten Woche in der Osterzeit

P. Jason Wallace LC

Joh 6,1-15
Danach ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele! Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren. Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich. So viele Dinge und so viele Menschen haben mir geholfen, dich besser kennen zu lernen und zu lieben. Ich hoffe, dass du mir die Gnade eines lebendigen Glaubens gibst, eines Glaubens, der alles, was ich sage, denke oder tue lebendig macht. Ich will die Sendung, die du mir anvertraust, voll Liebe erfüllen.

Bitte:  Herr, gewähre mir die Gnade, dich zu suchen, nicht wegen deiner Wunder, sondern aus Freundschaft zu dir.

1. Sie folgten ihm nach, weil sie die Wunder sahen, die er wirkte. Die Menge war ganz von Christus gepackt, durch die Wunder und Zeichen, die er wirkte. Wir wissen nicht, ob sie schon an ihn glaubten, wir wissen aber, dass sie zumindest erkannt hatten, dass Christus ein liebenswürdiger und herzensguter Mensch war. Das ist oft der Schlüssel dafür, Menschen zu überzeugen, Christus nachzufolgen ‐ sie durch etwas zu erreichen, das ihr Interesse und ihre Neugierde weckt. Manchmal wecken wir ihr Interesse, wenn wir eine Lösung für ihre Not finden. Ich bin sicher, dass viele zum Glauben an Christus fanden und ihm nachfolgten, als er sie an diesem wunderbaren Tag am See von Galiläa speiste. So sollten wir uns fragen, ob wir durch unser Verhalten andere dazu bewegen können, mehr über das erfahren zu wollen, was uns so froh macht.

2. Er setzte sich mit seinen Jüngern hin. Christus verbringt mit seinen engsten Nachfolgern einige vertrauliche Augenblicke, um sie zu lehren und ihnen die Tugenden beizubringen, die sie brauchten. Wie oft hat Christus auch mir geholfen, indem er mir jemanden geschickt hat, der mich die Tugenden lehrte, die ich brauchte: meine Eltern, ein Lehrer, ein Trainer, ein Freund, oder vielleicht ein ganz Fremder. Christus kreuzt unseren Weg, um uns seinen Weg zu lehren, damit wir umkehren können und seine Botschaft wieder anderen weitergeben können.

3. Stärkung durch das Gebet. Er zog sich allein auf den Berg zurück. Wir sehen oft, dass Christus betet. Manchmal betet er, bevor er sich aufmacht, um anderen zu dienen; manchmal zieht er sich zum Gebet zurück, nachdem er einen anstrengenden Tag der Arbeit und des Apostolats hinter sich hatte. Er zeigt uns hiermit, dass unser aktives Leben aus unserem inneren und geistlichen Leben fließen muss und von diesem genährt werden muss. Er lehrt uns, dass wir zu Gott Vater gehen sollen und wie ein Kind beten sollen, das sich an den geliebten Papa wendet, beten sollen. Wir müssen mit Gott in tiefer Freundschaft verbunden sein, damit unsere Arbeit Frucht bringen kann. Das bewirkt in uns eine tiefe Innerlichkeit, in der Gott den Tag hindurch gegenwärtig ist in der Tiefe unseres Herzens.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du wendest dich allen Menschen zu, die in Not sind, und du lädst uns ein, dir immer mehr nachzufolgen. Möge die Schönheit deiner Liebe mein Herz und meinen Verstand an dich ziehen, damit ich dir immer mehr nachfolgen will. Möge mein aktives Leben die Folge und Frucht meines inneren Lebens sein.

Vorsatz:   Bevor ich heute etwas Wichtiges unternehme, will ich Gott in meinem Verstand und Herzen bitten, diese Tätigkeit mit der Liebe Christi zu erfüllen.

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