Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
23. November 2016

Leben ohne Vorräte

Mittwoch der Vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Klemens I, Papst
Hl. Felicitas, Märtyrerin

P. Nikolaus Klemeyer LC

Lk 21,12-9
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Man wird euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Einführendes Gebet: Herr, auch wenn ich oft wegen des Glaubens belächelt, ja verfolgt werde, halte ich an ihm fest. Du gibst mir dazu die Kraft. Ich vertraue darauf, dass du mich stärkst und unterstützt. Alles soll motiviert sein durch die Liebe, um die ich dich besonders bitte.

Bitte: Herr, gib mir Stärke und Mut, wenn ich Zeugnis geben soll.

1. Wir sind gesandt. Die Verfolgung eines Christen geschieht letztlich immer "im Namen Jesu". Das beinhaltet auch, dass wir "gesandt" sind, an die Stelle eines anderen treten und für einen anderen erscheinen. Es geht um Christus, ihn wollen wir übermitteln und in seinem Namen sprechen. Mit ihm sollen sich die Menschen auseinandersetzen. Wenn uns das gelingt, dann wissen wir, dass der Herr aus der Begegnung siegreich hervorgehen wird. Er kann Seelen bekehren und an sich ziehen. Wir können nur in "seinem Namen" sprechen.

2. Kein Vorrat. Jesus sagt, wir sollen nicht im Voraus für unsere Verteidigung sorgen. Allerdings neigen wir dazu, auf alles Einfluss zu nehmen, um möglichst viel zu kontrollieren. Aber ein Übermaß an Kontrolle tut nicht gut, denn allein Gott darf und soll die Ruder unseres Lebens in der Hand haben. Man sollte sich keinen Vorrat schaffen, keinen geistlichen Vorrat, sondern lieber wie der heilige Johannes am Herzen Christi leben und hören und erfassen, welche Eingebungen seine Liebe uns jeweils anbietet.

3. Ziel. Wenn wir in einer Haltung der gänzlichen Hingabe und Aufgabe unserer selbst leben, folgen wir dem Wort und der Weisheit Christi und empfangen das Leben, das er uns verspricht. Darin bestand die Weisheit Christi: in der Fähigkeit, ganz im Willen Gottes aufzugehen und eins mit ihm zu sein; wenn wir ihn darin nachahmen, empfangen wir das Leben, die Gabe der Ewigkeit, die wir von ganzem Herzen ersehnen.

Gespräch mit Christus: Herr, das Leben hier auf Erden ist eine Prüfung und kann nur im Hinblick auf das ewige Leben verstanden werden. Schenke mir ein weises Herz, das ganz auf dich baut und es versteht, auf das Wesentliche zu schauen.

Möglicher Vorsatz: Ich nehme mir vor, heute als guter Zeuge aufzutreten, in dem Bewusstsein, ganz im Namen Christi zu sprechen und zu leben.

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