Tägliche Meditationen
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Freitag,
4. April 2008

Wirklich der Eine, der kommen sollte

Freitag der zweiten Woche in der Osterzeit

P. Patrick Butler LC

Joh 6,1-15
Danach ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele! Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren. Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

Einführendes Gebet:   Herr, du tust, was niemand anders tun kann. Wenn mein Verstand keine Lösung mehr sieht, tust du Wunder, die meine kühnsten Erwartungen übertreffen. Heute, Herr, lege ich meine „Brotlaibe und Fische” vor dich ‐ mein armes Ich und meine Talente. Ich vertraue darauf, dass du wandeln und vermehren wirst, was ich bin und was ich habe. Ich liebe dich, weil du mir weit mehr vertraust, als ich verdiene.

Bitte:  Jesus, halte in mir das Bewusstsein wach, dass du auch heute deine Wunder vollbringst, genauso wunderbare wie die Brotvermehrung. Wirke deine Wunder in mir.

1. Unseren Glauben testen. Jesus sieht nicht einfach, was getan werden muss, und tut es dann. Er bittet uns, eine Lösung zu finden, obwohl er weiß, dass es uns nicht gelingen wird. Normalerweise kommt das, was uns dann einfällt, längst nicht an das heran, was er tun will. Er will, dass wir Lösungen vorschlagen, die nicht durch unsere menschlichen Mittel hervorgebracht werden können, sondern die nur durch die Zusammenarbeit von göttlichen und menschlichen Kräften vollbracht werden können. Wenn er und wir zusammenarbeiten, können Wunder geschehen.

2. Gut genug. Andreas fragt: „Was ist das (Brot und Fische) für so viele?” Jesus antwortet nicht mit Worten. Dennoch will die Tat der Brotvermehrung ausdrücken: „Sie sind gut genug.” Das bisschen, das wir anbieten können, ist, solange es wirklich alles ist, was wir anbieten können, genug für Christus, um unglaubliche Dinge zu tun.

3. Den Verdienst teilen. Die Apostel hatten eigentlich keinen großen Anteil an Jesu Tat. Sie sagten ihm, was es gab, und dass es nicht genug war. Trotzdem wollte Jesus sein Wunder durch ihr Mitwirken vollbringen, und auf ähnliche Weise will er sein Handeln in der Welt durch mich weiterführen. Jesu Entscheidung, für seine göttliche Mission Mitarbeiter einzusetzen, gibt denen, die er erwählt hat, eine unvorstellbare Würde.

Gespräch mit Christus:  Jesus, du erwählst meine Kleinheit, meine Nichtigkeit, um Wunder zu vollbringen, die mich zum Erstaunen bringen. Ich will meine gewohnte Art, das Leben zu betrachten, ablegen, damit ich dein williger Partner sein kann und die Rolle, die du mir geben willst, übernehmen kann. Das Betrachten der Ergebnisse erstaunt mich und ich werde bescheiden und demütig, weil ich weiß, dass sie ganz offensichtlich deine Taten sind, die du durch einen so unwürdigen Kanal wie mich vollbracht hast.

Vorsatz:   Ich werde versuchen, Gottes Handeln in den gewöhnlichen Umständen meines täglichen Lebens zu erkennen. Ich werde ihm meine Taten anbieten, damit er durch sie übernatürliche Früchte hervorbringen kann.

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