Tägliche Meditationen
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Samstag,
12. August 2006

Höre nicht auf zu glauben

Samstag der achtzehnten Woche im Jahreskreis

P. James Brooks LC

Mt 17,14-20
Als sie zurückkamen, begegneten sie einer großen Zahl von Menschen. Da trat ein Mann auf ihn zu, fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn! Er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden. Immer wieder fällt er ins Feuer oder ins Wasser. Ich habe ihn schon zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen. Da sagte Jesus: O du ungläubige und unbelehrbare Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn her zu mir! Dann drohte Jesus dem Dämon. Der Dämon verließ den Jungen, und der Junge war von diesem Augenblick an geheilt.

Als die Jünger mit Jesus allein waren, wandten sie sich an ihn und fragten: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? Er antwortete: Weil euer Glaube so klein ist. Amen, das sage ich euch: Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort!, und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein.

Einführendes Gebet:  Liebender Vater, ich komme an diesem Morgen demütig zu dir mit Vertrauen in deine Gnade und Liebe. Hilf mir, diesen Tag in deiner Gegenwart zu leben und mit deinem Sohn verbunden zu bleiben, meinem Herrn, Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Bitte:  Herr, ich glaube. Vermehre meinen Glauben.

1. Auf das Ziel konzentrieren. Obwohl die Jünger in der Vergangenheit Dämonen austreiben konnten, gelang ihnen das diesmal nicht. Man kann sicher sagen, dass sie durch die scheinbare Macht dieses besonderen Dämons eingeschüchtert waren. Sie konzentrierten sich auf ihre begrenzten persönlichen Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit mit schwächeren Dämonen hatten. Sie glaubten nicht daran, dass sie auch solch einen Dämon austreiben könnten. Jesus tadelt die Jünger wegen ihres mangelnden Glaubens. Wie häufig schmälern wir die Macht der Liebe Gottes in unserem Leben? Wie häufig schauen wir nicht auf Christus, sondern konzentrieren uns auf die Hindernisse auf unserem Lebensweg oder auf unsere persönlichen Schwächen? Bemerke ich, wie ich meine Schwächen verteidige? Verteidige ich meine Schwächen, so werden sie auch bei mir bleiben.

2. Der Glaube kann Berge versetzen.  Worüber spricht Jesus? Wie kann mein Glaube Berge versetzen? Das ist sicherlich eine verwirrende Aussage unseres Herrn. Christus versucht, uns an die Natur des Glaubens zu erinnern. Der Glaube ist ein Geschenk Gottes. Er ist eine theologische Tugend, die wir bei der Taufe empfangen. Wir sollten Gott für dieses Geschenk danken und es zu schätzen lernen, indem wir den Glauben leben. Nach diesen Grundsätzen könnte man den Glauben mit einem Muskel vergleichen. Wir müssen unseren Glauben trainieren, damit er wächst, kräftig und belastbar wird. Schließlich sollen wir uns durch den Glauben an alles, was Gott uns offenbart hat, und durch unsere Bindung an Gott, darum bemühen, Gottes Willen in unserem Leben zu erkennen, zu lieben und zu erfüllen. Er hat einen großartigen Plan für jeden von uns; und wenn dieser Plan umfasst, Berge zu versetzen und tausende Seelen zu verwandeln, dann können wir sicher sein, dass uns alles gegeben wird, was wir dabei zum Erfolg brauchen.

3. Mit Gott ist alles möglich.  Wir alle waren in unserem Leben schon einmal erstaunt. Wir haben Dinge gesehen, die wir niemals erwarteten zu sehen. Vielleicht habe auch ich schon ein Wunder gesehen oder persönlich erfahren. Nun, ich brauche nur an einen besonders unglücklichen oder frustrierenden Umstand in meinem Leben zu denken, von dem ich nicht glaube, dass er sich jemals ändern wird. Vielleicht leide ich oder einer meiner Lieben an einer Sucht. Vielleicht steht meine Ehe am Rande der Scheidung. Nichts scheint zu helfen. Ich denke, dass mir keiner helfen kann. Habe ich es einmal mit Beten versucht? War ich ausdauernd im Gebet? Oder habe ich der Gnade Gottes „Straßensperren“ in den Weg gestellt? Habe ich gesagt „ich kann es nicht“ oder „er/sie wird sich nicht ändern“? Ich sollte die Gnade Gottes nicht ignorieren, sondern weiterbeten und nicht aufhören zu glauben.

Gespräch mit Christus:  Jesus, ich glaube, dass ich mit dir alles zu tun vermag. Vermehre meinen Glauben. Hilf meinem Unglauben. Lass mich nicht in Enttäuschung und Selbstmitleid fallen. Gewähre mir die Gnade eines lebendigen, aktiven und leuchtenden Glaubens. Dieser wird mir helfen, in Schwierigkeiten und Kämpfen, die in treuer Erfüllung des Plans Gottes auf mich zukommen, auszuharren, bis ich sterbe.

Vorsatz:  Ich werde in meinem Gebet für ein besonders schwieriges Anliegen nicht nachlassen.

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