Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
29. Juni 2006

Für wen haltet ihr mich?

Donnerstag der zwölften Woche im Jahreskreis
Peter und Paul, Apostel

P. Shawn Aaron LC

Mt 16,13-19
Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Sohn des Jonah; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.

Einführendes Gebet:  Gott unser Vater, mit dem heiligen Petrus und dem heiligen Paulus gabst du deinem gläubigen Volk ein Licht. Du machtest sie zu Hirten der Kirche, damit sie deine Schafe mit ihrem Wort speisen und sie durch ihr Beispiel unterweisen. Auf ihre Bitten hin hilf uns, dass wir den Glauben, den sie uns lehrten, bewahren und ihrem Leben, das sie uns vorlebten, nachfolgen. Gewähre uns dies durch Christus unseren Herrn.

Bitte: Jesus, gib mir die Gnade, das zu leben, wozu ich mich bekenne.

1. „Für wen halten die Leute den Menschensohn?“  Was haben die Boulevardblätter über Jesus von Nazareth zu sagen? Und die Talkmaster der Talkshow? Was haben deine Freunde über ihn zu sagen? Mit anderen Worten, was hörst du in der Öffentlichkeit? Bei einer solchen Vielzahl der Meinungen kann man versucht sein, zu glauben, dass es nahezu unmöglich sei, eine einheitliche Wahrheit zu finden. „Einen klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt, wohingegen der Relativismus, das sich »vom Windstoß irgendeiner Lehrmeinung Hin-und-hertreiben-lassen«, als die heutzutage einzige zeitgemäße Haltung erscheint. Es entsteht eine Diktatur des Relativismus, die nichts als endgültig anerkennt und als letztes Maß nur das eigene Ich und seine Gelüste gelten läßt.“ (Predigt von Kardinal Joseph Ratzinger in der heiligen Messe zur Wahl des Papstes“ am 18. April 2005).

2. „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“  Die Frage, die Jesus seinen Jüngern stellt, durchzieht die Jahrhunderte in der Absicht, jedem von uns eine persönliche Antwort zu entlocken. Diese Frage ist an jene Menschen gerichtet, die ihn am besten kennen sollten. „Du, mein lieber Christ, du bist mir jetzt eine Zeit lang gefolgt. Wer bin ich in deinem Leben?“ In Freuden und Versuchungen des täglichen Lebens finden wir Jesus, der uns fragt: „Für wen hältst du mich wirklich? Glaubst du an mich? Vertraust du mir? Liebst du mich?”

3. „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.“  Die Antwort, die Petrus auf diese Frage gegeben hat, ist von so großer Bedeutung, dass sie die Kirche täglich in der Liturgie der heiligen Messe immer wieder betrachtet. Sie findet auch besondere Beachtung im Advent, zu Weihnachten, in der Fastenzeit und zu Ostern; zu diesen Zeiten wird immerfort tiefgehend die unergründliche Wahrheit über Jesus und seine erlösende Liebe betrachtet. Der erklärte Glaube an die göttliche Sohnschaft Christi ist die immerwährende Frucht der Meditation der Kirche über seine Person. So ist das Glaubensbekenntnis des heiligen Petrus zur ständigen Verkündigung der Kirche geworden, wie es auch in besondere Weise von den Päpsten bekundet wurde: „Es war Petrus, der als erster im Namen der Apostel das Glaubensbekenntnis ausgesprochen hat: ‚Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes’ (Mt 16,16). Das ist die Aufgabe aller Nachfolger des Petrus: Führer zu sein im Bekenntnis des Glaubens an Christus, den Sohn des lebendigen Gottes“ (Papst Benedikt XVI., Homilie vom 7. Mai 2005).

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich glaube, dass du der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes bist. Ich glaube Herr; vermehre meinen Glauben. Ich glaube an deine Kirche und dass du immer für sie sorgen wirst. Ich glaube an deinen Plan für mich. In den Höhen und Tiefen meines Lebens hilf mir, deine Hand zu ergreifen und an deinem Plan für mich festzuhalten. Wenn du aus Liebe bereit bist, meine Menschlichkeit anzunehmen, dann weiß ich, dass dein perfekter Plan für mein Leben stets in der Liebe begründet ist. Mutter, du Reinste, lass mein Herz nur Jesus gehören.

Vorsatz:  Heute will ich aus dem Katholischen Katechismus die Nummern 436 – 445 lesen.

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