Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
21. Februar 2024

Ein Weg ohne Abkürzungen

21. Februar 2024

Mittwoch der ersten Woche der Fastenzeit
Hl. Petrus Damiani, Bischof, Kirchenlehrer

P. Štefan Kavecký, LC

Lk 11,29-32
In jener Zeit, als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.

Einführendes Gebet: Jesus, hier in meinem Herzen ist jemand, der mehr ist als alle Sorgen, als alle Termine, als alle Menschen. Ich möchte mich Dir ganz schenken und möchte Dir zuhören. Bitte sprich, Dein Diener hört. Reinige mich von allem, was mich hindert, Dein Wort zu hören.

Bitte: Herr Jesus, bitte stärke meinen Glauben.

1. Die innere Freiheit Jesu. Um Jesus versammeln sich immer mehr Menschen, sein Ruf verbreitet sich, sein Einflussbereich wird größer. Jesus müsste sich freuen, dass er für diese Resonanz gesorgt hat. Wie es für den Prediger entmutigend sein kann, wenn in der Kirche "nur" zehn Menschen sitzen, kann es anderseits ermutigend wirken, wenn viele Menschen mit Interesse zuhören... Dann sollte man die Menschen nicht abschrecken, nicht unnötig herausfordern, weil sie womöglich nicht mehr kommen würden… Jesus ist aber frei von den Versuchungen eines durchschnittlichen Predigers. Er scheut sich nicht, seine Zuhörer als "böse Generation" zu bezeichnen.

2. Ein Zeichen fordern. Jesus bezeichnet seine Generation als böse, weil sie ein Zeichen fordert. Es geht um ein Zeichen, das seine Lehre legitimiert. Sie hatten in ihrem Kopf gespeichert, dass ein Prophet, ein Meister, ein Zeichen vollbringen muss, damit er glaubwürdig ist. Jesus möchte aber kein Zeichen geben, er möchte, dass die Menschen den Glauben nicht von Zeichen abhängig machen. Jesus möchte nach und nach entdeckt werden, er lässt keine Abkürzungen zu, weil sie nicht nachhaltig sind. Ein Zeichen mag für den Moment wirksam sein, aber nach einer gewissen Zeit verliert die Erinnerung daran ihre Kraft. Der Glaube sollte Schritt für Schritt entdeckt werden und sich als bleibende Kraft erweisen.

3. Zeichen als Abkürzung. Heutzutage werden wir schnell müde, wenn wir die Lösung nicht sofort finden. Ein Zeichen von oben hätte uns die Mühe des Suchens und des Zweifelns ersparen können. Jesus nimmt die Königin vom Süden als Beispiel, denn sie hatte eine mühsame Reise auf sich genommen, um Salomo kennenzulernen, weil sie viel Gutes über ihn gehört hatte. Sie wollte seine Weisheit selbst erfahren und am Ende konnte sie sich selbst davon überzeugen (vgl. 1 Kön 10). Sie hatte den Weg zurückgelegt und sich selbst ein Urteil gebildet. Sie steht damit für die Zeitgenossen Jesu und für uns alle als Beispiel da.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass es Dir nicht vor allem um den menschlichen Ruhm und Erfolg nach unseren Kriterien geht. Lass uns nicht müde werden, wenn wir kein Ansehen erlangen, wenn sich keine Massen um uns versammeln, sondern lass uns immer deine Wahrheit suchen und nach ihr handeln.

Vorsatz: Ich könnte heute mit jemandem teilen, was Jesus in meinem Leben getan hat. Oder jemandem zuhören, wenn er oder sie mir etwas erzählen möchte.

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