Tägliche Meditationen
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Montag,
30. Juni 2008

Folge mir nach

Montag der dreizehnten Woche im Jahreskreis

P. Steven Liscinsky LC

Mt 8,18-22
Als Jesus die vielen Menschen sah, die um ihn waren, befahl er, ans andere Ufer zu fahren. Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Ein anderer aber, einer seiner Jünger, sagte zu ihm: Herr, lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben! Jesus erwiderte: Folge mir nach; lass die Toten ihre Toten begraben!

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube, dass du in mir gegenwärtig bist. Lass mich deine Gegenwart in meinem Herzen und in meiner Seele spüren. Ich möchte heute in deiner Nähe sein und alles durch das Prisma des Glaubens sehen. Ich möchte meine Hoffnung und meine Zuversicht auf dich setzen. Du wirst mir all die Gnaden geben, die ich heute brauche. Alles, was ich tun muss, ist, darum zu bitten. Ich möchte dich von ganzem Herzen lieben, besonders durch die Nächstenliebe, indem ich mich allen, denen ich heute begegne, zuwende, sodass ich ihnen deine Liebe näher bringen kann. Maria, begleite mich bei dieser Meditation und tritt für mich ein, damit Gott mir gibt, was ich brauche, um ein besserer Jünger Christi und ein Apostel seines Reiches zu sein.

Bitte:  Herr, ich will dir folgen, wo immer du auch hingehst. Gib mir die Stärke, alles anzunehmen, was auch immer du von mir verlangst.

1. Entscheide dich, Christus nachzufolgen. Der Schriftgelehrte näherte sich Jesus mit einer schon getroffenen Entscheidung. Wir stehen oft unentschlossen vor Christus. Wir wollen tun, was er von uns verlangt, aber wir zaudern in unserer Entschiedenheit. Wir wissen, dass eine feste Entscheidung viel Willenskraft fordert. Es wird Opfer fordern. Sind wir gewillt, so weit zu gehen, wie Christus es von uns will? Wenn ich mich Christus im Gebet zuwende, komme ich dann mit der Entscheidung, zu tun, was ich will, egal was er von mir verlangt, oder eher zu tun, was er will, ohne darauf zu achten, was es mich kosten könnte?

2. Koste es, was es wolle. Jesus sagt uns nie, dass es leicht ist, ihm zu folgen. Er sagte seinen Zeitgenossen, dass sie ihr Kreuz auf sich nehmen müssten, um ihm zu folgen. Das waren harte Worte: Für sie war das Kreuz nicht nur ein Symbol, sondern eine Realität, die sie täglich vor Augen hatten. Ihre Mitbürger wurden von den römischen Besatzern ans Kreuz geschlagen, oft aus politischen Motiven. Sie kannten den Schmerz, den das mit sich brachte. Sie konnten somit keine Zweifel haben, dass es viel kosten würde, Christus nachzufolgen.

3. Sogar das aufgeben, was uns am liebsten ist. Ein junger Mann will Christus nachfolgen, aber er möchte erst für seinen alten Vater sorgen. Christus sagt Nein. Verstößt Christus gegen das vierte Gebot? Sicher nicht. Er zeigt uns, dass wahre Liebe keine Anhänglichkeit ist, die immer egoistisch ist. Wahre Liebe bedeutet, das Beste für den, den wir lieben, zu wollen. Körperliche Trennung bricht nicht das Band der Liebe, die keine Grenzen kennt. Was könnte seinen Vater mehr zufriedenstellen, als zu wissen, dass sein Sohn dem Herrn dient? Gibt es irgendetwas Besseres, das sein Sohn tun könnte?

Gespräch mit Christus:  Herr, ich möchte dir folgen. Ich weiß, dass es nicht leicht sein wird, weil es nie leicht ist, deinen Willen zu tun. Im Garten Getsemani hast du in deiner Todesangst, den Willen des Vaters zu akzeptieren, Blut geschwitzt. Auf diese Art hast du mir die wahre Tiefe der Liebe gezeigt. Wenn es nicht schmerzt, ist es keine Liebe. Herr, hilf mir, meine Angst vor dem Schmerz der Liebe zu überwinden.

Vorsatz:   Ich werde heute drei kleine Opfer für Christus bringen.

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