Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
15. Februar 2018

Im Zeichen des Kreuzes

Donnerstag nach Aschermittwoch
Hl. Siegfried von Schweden, Bischof
Hl. Claude de la Columbiere SJ
Hl. Drutmar OSB

P. Thomas Fox LC

Lk 9,22-25
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen. Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?

Einführendes Gebet: Ich mache das Kreuzzeichen. Ganz bewusst und langsam spreche ich die Worte dazu. Unter dem Schutz dieses Zeichens beginne ich das Gebet. Ich weiß nicht, welch großer Segen von meinem Gebet für andere ausgehen könnte. Ich weiß nur, dass Gott gut ist und Gutes wirkt.

Bitte: Herr, bekreuzige du mich!

1. Wer mein Jünger sein will. Als Jesus sich entschlossen nach Jerusalem wandte, um dort als Leidensknecht für uns zu sterben, hatte er für seine Jünger eine klare Ansage. Wer ihm nachfolgen wollte, musste gewisse Bedingungen erfüllen. Die erste war in dem Wort "Wer mein Jünger sein will" enthalten: Jesus setzt in uns einen entschlossenen Willen zur Nachfolge voraus und damit vor allem auch die rechte Gesinnung, denn nur so bleibt unser Blick ganz auf Jesus fixiert und unser Wille beständig. In diesem Sinn müssen wir uns also immer bewusst sein, dass unsere Wünsche, Sehnsüchte und Stimmungslagen – einfach all das, was wir auf dem Herzen haben – unsere Entscheidung für die Jüngerschaft schwächen oder auch bestärken kann. – Der neue Mensch steht und fällt mit dem, was er auf dem Herzen hat.

2. …der verleugne sich selbst. Unser Herz und seine inneren Triebfedern werden nicht immer bereit sein, hübsch in der Reihe zu bleiben; sie werden nicht immer gleich dem Folge leisten wollen, was die größere Vernunft uns sagt. Daher werden wir zuweilen selbst das ablehnen müssen, was uns Herz und Verstand spontan gerne empfehlen würden. Vergessen wir dann nicht, dass Gott uns Noblesse mit auf den Weg gegeben hat. Schon Plato hat die Seele mit einem doppelten Pferdegespann verglichen. Ein Pferd versucht immer vom Weg abzukommen. Aber dann ist da auch noch das noble, brave Pferd in uns, das den rechten Weg verfolgt. Übergeben wir dem Herrn die Zügel unserer Seele, damit er uns den noblen Weg entlangführt und unsere Ausbruchsversuche mäßigen kann.

3. …nehme täglich sein Kreuz auf sich. Der Herr schenkt uns ganz bestimmte Kreuze, die wir nicht abwerfen können. Bei anderen lässt er uns die Freiheit, sie zu tragen. Was tue ich mit meinen Kreuzen? Laufe ich vor ihnen weg, lehne ich sie ab oder beschwere ich mich über sie? Fulton J. Sheen, ehemaliger Bischof von Rochester (USA) und eine bekannte Medienpersönlichkeit, klagte am Ende seines Lebens oft darüber, dass so viel Leid in der Welt unnütz verschwendet werde. Verschwende ich mein Leid oder gebe ich ihm seinen erlösenden Wert, indem ich es bewusst mit Jesu Leid verbinde, in ihm einschließe und betrachte? Christus fordert mich doch dazu auf, mit ihm zu leiden. Könnte ich nicht auch am Kreuz Halt finden?Mit den Kreuzen anderer Menschen verhält es sich anders. Es gibt Menschen, die Unsägliches leiden. Da bin ich immer berufen, wie Simon von Cyrene das Kreuz Christi mitzutragen und diesen Menschen Linderung zu verschaffen.

Gespräch mit Christus: Herr, im Kreuz erschließt du uns die Tiefe deiner Freundschaft. Um meinetwillen hast du Unsägliches erlitten. Du hast es aus Liebe und an meiner Stelle getan, denn die Strafe lag ursprünglich auf mir. Mach mich bereit, für dich und meinen Mitmenschen Lasten zu übernehmen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute versuchen, mein Kreuz zu bejahen.

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