Tägliche Meditationen
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Montag,
20. September 2021

Licht bahnt sich den Weg

Montag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hll. Andreas Kim Taegon, Priester und Paulus Chong Hasang und Gefährten, Märtyrer

P. Thomas Fox LC

Lk 8,16-18
In jener Zeit sprach Jesus: Niemand zündet ein Licht an und deckt es mit einem Gefäß zu oder stellt es unter das Bett, sondern man stellt das Licht auf den Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen. Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt. Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.

Einführendes Gebet: Herr, du sagtest einmal: "Geben ist seliger denn Nehmen". Du hast dich mir und allen Menschen hingegeben und deswegen bist du der seligste Mensch der Welt geworden, im wahrsten Sinn des Wortes. Ich schaue noch viel zu sehr auf das, was ich "habe", und will vieles festhalten. Dabei wird doch nur dem gegeben, der wahre Liebe hat und wer sie nicht hat, der verliert noch, was er zu haben meint. Bitte, lass mich freiwillig loslassen, demütig werden, alles als freie Gabe deiner Großmut erkennen, selbst geben – wie Licht, das sich verteilt.

Bitte: Herr, lass mich dankbar sein für deine Gaben und sie in Liebe weitergeben!

1. Gott Vater sendet uns das Licht der Welt. Da Jesus Christus "das wahre Licht" ist, das jeden Menschen erleuchtet, könnte man sagen, dass Gott Vater, als er seinen Sohn in die Welt sandte, sein Licht in der Finsternis dieser Welt angezündet hat. Kein physisches Licht wie die Sonne, den Mond oder die Sterne, sondern das Licht höherer Ordnung, das geistige Licht, eben seinen menschgewordenen Sohn, mit dem er alle Herzen und die ganze Welt erhellen will. Natürlich will er, dass alle Menschen seinen Sohn erkennen, an ihn glauben und in ihm das Leben haben. Deswegen setzt er dieses Licht auf Leuchter, das heißt, er erweckt große Heilige wie Johannes den Täufer, die 12 Apostel, die Märtyrer und Bekenner, aber auch viele kleine Heilige, die seinen Sohn den Generationen verkünden. Der Leuchter ist die Kirche in ihren Heiligen und in Personen, die kämpfen, um in Jesu Nachfolge zu stehen.

2. Der Sieg des Lichts. Das Licht muss sich verbreiten, das gehört zu seiner Natur. Und nichts kann sich vor ihm verbergen. Wenn es "nichts Verborgenes gibt, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird," dann heißt das mit anderen Worten, dass eines Tages das Licht über die Finsternis vollständig siegen wird. – Man kann die Wahrheit – Jesus Christus – für eine Zeitlang unterdrücken, zum Schweigen bringen, sie verbiegen, den Zugang zu ihr erschweren, sie im Lärm ersticken, ihr die kalte Schulter zeigen, doch am Ende werden ihre Strahlen alle verwinkelten Gassen menschlicher Wege, Berechnungen und Absichten erfassen und erhellen, oder wie es im Hebräerbrief heißt (4,13): Vor Gottes Wort "bleibt kein Geschöpf verborgen, sondern alles liegt nackt und bloß vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft schulden."

3. Benutzen wir unsere Sinne, um zum geistigen Verständnis zu gelangen! Aus Erfahrung (z.B. vom Autofahren her) wissen wir, dass das Licht dazu dient, die Dinge zu sehen, zu erkennen und uns vorausschauend bewegen zu können. Das physische Licht erschließt uns eine ganze Welt: Räume und Horizonte, erfüllt mit Wesen und Gegenständen. Natürlich geht es dem Herrn aber darum, dass wir vor allem das innere Licht und seine Wärme wahrnehmen und in seiner Kraft geistige Räume, Horizonte, Wesen und Zusammenhänge erkennen. Die Gleichnisse wollen uns immer zu diesem geistigen Sehen und inneren Hören erziehen. So können mich die Klarheit und die wahrgenommene Wärme des Lichts mit Christus verbinden. Genauso kann mich der Klang des Gehörten mit ihm verbinden, wenn ich darin seine Stimme erkenne.

Gespräch mit Christus: Herr, mein Leben ist ganz für die Hingabe bestimmt. Ich erkenne und bekenne es! Doch wie kann ich besser danach leben und diese Wahrnehmung verstärken? Wie oft sehne ich mich danach, dass die übernatürliche Welt des Glaubens endlich ganz in mein Leben einbricht und sich überall Gehör verschafft, wo noch irdisches Sehen und Hören vorherrschen! Wie sehr wünsche ich mir für die Welt und die Menschen, dass sie diese übernatürliche Welt wahrzunehmen und noch mehr wertzuschätzen und zu lieben vermögen als diese schöne irdische Welt!

Vorsatz: Ich überlege ein wenig und denke darüber nach, wie sich das Licht des Glaubens in mir den Weg bahnt: besonders durch Momente der gelebten Liebe? des Gebets? der Lektüre und Reflexion? der Teilnahme an den Sakramenten? durch echte Begegnung und wahren Austausch mit den Menschen? Durch großherzige Taten?

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