Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
24. Januar 2024

Höre Israel!

24. Januar 2024

Mittwoch der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Franz von Sales, Bischof, Ordensgründer, Kirchenlehrer
Gedenktag

Br. Raphael Meyer LC

Mk 4,1-20
In jener Zeit lehrte Jesus wiederum einmal am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen: Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war, als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre! Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse. Da sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen gesagt; denn sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben wird. Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen? Der Sämann sät das Wort. Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde. Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf; aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall. Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.

Einführendes Gebet: Vater, zu Beginn dieser Meditation werde ich mir deiner Gegenwart bewusst. Ich trete in die Stille ein und möchte mit dem Hören beginnen.

Bitte: Herr, säe viel guten Samen auf den Boden meines Herzens, damit dein Wort in mir reiche Frucht bringt.

1. (Zu)hören. Hören ist das erste der drei wichtigen Wörter des heutigen Evangeliums. Worauf wir hören sollen, ist ziemlich offensichtlich, das Wort Gottes. Doch es scheint fast, als ob nur einige Menschen die Ohren zum Hören und andere sie für andere Zwecke empfangen haben. Wir haben alle die Erfahrung vom himmelweiten Unterschied zwischen hören und zuhören gemacht: jemanden nur gehört und jemandem wirklich zugehört zu haben. Im Deutschen gibt es einen substanziellen Unterschied zwischen hören und zuhören. Es scheint, dass "Ohren zum Hören" zu haben, zuhören bedeutet. Der Sämann, Gott Vater, sät den Sohn auf den Acker unseres Lebens. Als ganz kleiner Same wird dieser in Betlehem geboren.

2. Der Sohn ist das Weizenkorn. Der Vater sät das Wort (den Sohn) auf den Acker unseres Lebens. An uns liegt es, den Acker vorzubereiten und zu pflügen, damit der Sohn in uns Frucht bringen kann. Dieses Pflügen ist nicht nur eine einmalige Sache, sondern ein ständiges Sich-selbst-vorbereiten und Empfangen des Sohnes im eigenen Acker. Jeder möchte von seinem Acker reich ernten und niemand möchte Jahr für Jahr einen Acker vorfinden, der mit Unkraut übersät ist, da er nicht richtig gepflegt worden ist. Wenn wir den Acker gut vorbereiten, können wir das Opfer des Sohnes, der in den Acker fällt und stirbt, besser aufnehmen. Er wird in das Grab unseres Herzens gelegt und bringt dort reiche Frucht.

3. Jesus anzunehmen bringt reiche Frucht. Der Sohn stirbt, um reiche Frucht zu bringen. Aus dem Reich der Toten holt er alle, die das Wort aufnahmen. Allen, die ihn aufnahmen, gab er Macht Kinder Gottes zu werden. Jesus arbeitet in uns und möchte in uns reiche Frucht hervorbringen. Wie steht es um unseren Acker? Ist er aufnahmebereit? Für das Wort, die Menschen, denen wir begegnen, das Kreuz? Wenn wir nach dem Beispiel Mariens Jesus aufnehmen, bringt er in uns reiche Frucht. Der Messias wird geboren und der Ertrag ist dreißigfach, sechzigfach oder hundertfach.

Gespräch mit Christus: Jesus, heute wurde dein Wort von neuem auf meinem Acker gesät. Lass mich meinen Acker gut vorbereiten, damit ich reiche Frucht bringen kann und den Vater ehre.

Vorsatz: Heute möchte ich in den Leuten, die mir begegnen, das Wort Gottes für mich erkennen.

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