Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
9. Juni 2021

Groß sein im Himmel

Mittwoch der zehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Ephräm der Syrer, Diakon, Kirchenlehrer

Anton Stehmer

Mt 5,17-19
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

Einführendes Gebet: Jesus, du hast deine Jünger gelehrt und sie haben dir zugehört und von dir gelernt. Nun komme ich zu dir, um zu hören und zu lernen und so als dein Jünger zu wachsen.

Bitte: Heiliger Geist, lehre und inspiriere mich, damit ich das Wort Gottes recht aufnehme und eine praktische Orientierung finde.

1. Jesus erfüllte das Gesetz. Das Gesetz, die fünf Bücher Mose im Wesentlichen und die prophetischen Bücher, wie Jesaja oder Ezechiel, nehmen bei den Juden die zentrale Stellung ein. Die Pharisäer und Schriftgelehrten kritisierten Jesus hart, weil sie meinten, dass seine Lehre gegen das Gesetz verstoße. Damit verunsicherten sie die Jünger, die mehr oder weniger gesetzestreue Juden waren. Doch Jesus sagte zu seinen Jüngern, dass er gekommen sei, das Gesetz und die Propheten zu erfüllen. Die Schriftgelehrten und Pharisäer hielten dies für eine Anmaßung und Gotteslästerung. Doch Jesus bewies durch seinen Tod und seine Auferstehung, dass die gesamte Schrift über ihn sprach und er sie in ihrem wörtlichen und geistlichen Sinn erfüllte.

2. Gottes Wort erfüllt sich. Das Gesetz und vor allem die prophetischen Bücher berichten über Gottes Wirken in der Menschheitsgeschichte und seinen Plan, sich ein Volk zu schaffen, das ihm dient. Sie berichten über das Kommen des Messias, sein Leiden und seine Auferstehung. Sie enthalten die Heilsgeschichte. Nun kann niemand die Erfüllung der im Wort Gottes enthaltenen Verheißungen aufhalten. Der Wille Gottes geht in Erfüllung, selbst wenn sich ihm vieles entgegenzustellen versucht. Wir können aber auch an dessen Erfüllung mitwirken, wenn wir es wollen, wie es uns z.B. die Apostelgeschichte zeigt.

3. Groß sein im Himmel. Jesus lehrte sein Jünger eindringlich, die Gebote Gottes zu lehren. Wer die Gebote Gottes relativiert, wird die Konsequenzen spüren. Die Gebote sind sehr gut, weil sie aus der Liebe Gottes zum Menschen entsprungen sind. Wer sie relativiert, beginnt, sich an die Stelle Gottes zu setzen. Das taten die Pharisäer und Schriftgelehrten, in der irrigen Meinung, dass sie damit dem Willen Gottes entsprächen. Jesus war nicht glücklich über sie.

Gespräch mit Christus: Jesus, indem du mich bittest, die Gebote zu halten, forderst du von mir ein hohes Ideal ein, und ich erkenne meine Begrenztheit, Ohnmacht, Kleinheit und Sünde. Nur durch dich ist es möglich.

Vorsatz: Danke Jesus, denn er hat für dich das Gesetz erfüllt.

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